Eisenach. Anhaltende starke Schauer und Parallelveranstaltungen bescheren dem Veranstalter des Kultur- und Kneipenfestivals ­indes weniger Gäste. In Partylaune sind sie aber – an 19 Schauplätzen in der Wartburgstadt.

Die kräftigen Regenschauer des Samstagabends haben doch einige davon abhalten können, auf Partystimmung bei dem Kultur- und Kneipenfestival „Streetlife“ zu verzichten. „Das Wetter war katastrophal — es waren wesentlich weniger Leute als letztes Jahr, aber gegen die Wetterfühligkeit kann man nichts machen“, sagte Veranstalter Arne Setzepfandt. Auch das Relegationsspiel der ThSV-Handballer und Parallel-Veranstaltungen dürften einen Anteil gehabt haben.

Im „Katsensprung“ musizierten Dieter Gasde und Henrik Kleditz Blues + Swing. Foto: Norman Meißner
Im „Katsensprung“ musizierten Dieter Gasde und Henrik Kleditz Blues + Swing. Foto: Norman Meißner © zgt

Die Nachtschwärmer erlebten auf insgesamt 19 Bühnen nicht nur eine exzellente Melange der unterschiedlichsten Musikrichtungen aus Gospel, Blues, Chansons, Salsa, Soul, Ska, Rock, Pop, Swing und Dixie, sondern auch eine perfekte Mischung von einheimischen Musikern und Kapellen sowie auswärtigen Bands.

In den meisten Lokalen herrschte ein dichtes Gedränge, Sitzplätze waren oft nur mit viel Glück zu ergattern. Alle für das „Streetlife“ engagierten Künstler hatten etwas gemeinsam: Ausnahmslos verstanden sie es, ihr Publikum mit ihrem Musikgenre bestens zu unterhalten, zu verwöhnen, sie mitzureißen und vielfach zum Tanzen oder zum Klatschen des Taktes zu animieren. Die Pausen nutzten viele Partygänger zum Ortswechsel.

Beste Partystimmung an allen 19 Orten

Im Irish Pub „O‘Tooles“ war es kein Irish Folk von der grünen Insel, sondern vielmehr hinreißende Ska-Kompositionen mit punkigen Text- und Instrumentaleinflüssen der niedersächsischen „Bad Nenndorf Boys“, die magisch auf die Tanzfläche lockten und dort für mächtiges Gedränge sorgten.

Die Musiker der „Bad Nenndorf Boys“ mischten sich im Irish Pub „O'Tooles“ unter die tanzende Menge. Ihr meist deutschsprachiger Ska-Punk sorgte für wenig Platz auf der Tanzfläche. Foto: Norman Meißner
Die Musiker der „Bad Nenndorf Boys“ mischten sich im Irish Pub „O'Tooles“ unter die tanzende Menge. Ihr meist deutschsprachiger Ska-Punk sorgte für wenig Platz auf der Tanzfläche. Foto: Norman Meißner © zgt

Für „Kaum Platz zum Tanzen“ ist das „Schorsch‘l“ bekannt, aber dennoch hielt kaum einer bei dem Indiepop der „Reisegruppe Sued“ still. Gut an kam natürlich auch der Titel „Wo bist du?“ in Gedenken an die früh verstorbenen Eisenacher Thomas Wenzl. Blues, Boogie und Swing servierten Dieter Gasde und Hendrik Kleditz im „Katsensprung“ am Markt. Ihre Band „Good News“, die 1989 erstmals bei den Friedensgebeten auftrat, feiert dieses Jahr 30-jähriges Bühnenjubiläum. Sitzplätze in ausreichender Zahl fanden sich in den beiden innerstädtischen Kirchen. Auch wenn „The Jakob Singers“ aus Weimar nicht ganz vollzählig anreisen konnte, waren bei jedem Durchgang etwa 50 bis 70 Interessenten in der Georgenkirche anwesend – ähnlich auch in der Nikolaikirche mit dem Reinhard-Mey-Chanson von Ivo Pügner.