Bücheloh. Zwischen Wagenburg und Dorfgemeinschaftshaus lagerten am Wochenende die Cowboys.

Nein, das sind nicht Scarlett O’Hara und ihr Verehrer aus „Vom Winde verweht“. Das grüne weite Land sind auch nicht die Südstaaten der USA.

Der Grand Canyon im Hintergrund ist nur die Bemalung des Verkaufsstandes, an dem sich die Besucher des 27. Countryfestes Bücheloh mit allem versorgen konnten, was aus einem Thüringer einen waschechten Cowboy macht. Pia und Christian Reinecke vom Verein „Black Boots“ aus Erfurt konnten sich ihr Geld sparen. Sie hatten Hochzeitskleid und Hochzeitsanzug in ein Country-Outfit umgearbeitet. Seit Jahren sind sie gern gesehene Gäste in Bücheloh und für ihren aufwendigen Aufzug bekannt.

Tobi Kreuzberger hatte seine Wonhnwagen-Range schon einige Tage vor dem Fest bezogen. Foto: Andreas Heckel
Tobi Kreuzberger hatte seine Wonhnwagen-Range schon einige Tage vor dem Fest bezogen. Foto: Andreas Heckel © zgt

Ein echter Fan von allem, was mit der USA zusammenhängt, ist auch Tobi Kreuzberger. Der hatte seine Wohnwagen-Range schon eine Woche lang bezogen. Sein Vorzelt war leicht am zünftigen Bullenschädel und dem Briefkasten der US-Mail zu erkennen. Etwa 50 Camper waren so wie er angereist und verwandelten die Wiese an der Countryscheune in Bücheloh wieder in eine Wagenburg. Musikalisch startete das Fest am Freitag live mit der „Helt Oncale Band“. Traditioneller Country querbeet bot der Band-Leader, geboren in New Orleans, gemeinsam mit dem Bassisten aus Texas. Was „Texas Heat“ am Samstag ablieferte, nennen Kenner „New Country“. Die stilistischen Anleihen an Country-Ikone Johnny Cash waren nicht zu überhören. „Was wir als Feuerwehrverein mit nur 22 Mitgliedern hier auf die Beine gestellt haben, würde ohne den Enthusiasmus der Dorfgemeinschaft nicht funktionieren“, sagte Organisator Matthias Wolf. Besonders habe er sich deshalb auch über den Besuch des neuen Ilmenauer Oberbürgermeisters Daniel Schultheiß (parteilos) gefreut und zitierte ihn mit den Worten: „Wir haben eine neue kulturelle Attraktion dazugewonnen.“ Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Diesmal gab es nicht etwa Originales aus den USA. Kurzfristig umdisponiert gab es Bratwurst vom Grill. Und bei der Diskussion darüber, wo wohl die leckerste Wurst gemacht wird, wurde klar: Die Bücheloher Cowboys kommen immer noch aus Thüringen.