Erfurt. Der Erfurter Stadtrat beschließt die Tariferhöhung für den Eintritt im Zoo. Zudem stimmt eine große Mehrheit der Stadträte für ein Konzept mit neuen Gehegen und Tierarten. Dabei ist die Finanzierung noch unklar.

Nach mehrfacher Vertagung hat der Stadtrat die Erhöhung der Eintrittspreise für den Thüringer Zoopark Erfurt beschlossen. Tageskarten für Erwachsene steigen demnach von 12 auf 15, Jahreskarten von 35 auf 40 Euro. Kinder müssen künftig 7,50 Euro statt 6,50 Euro am Tag bezahlen. Die Jahreskarte für sie kostet weiter 20 Euro.

Besucher mit Anspruch auf Ermäßigung zahlen nun 10 statt 8 Euro am Tag und 30 statt 25 Euro im Jahr. Der Preis für Familien mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern steigt von 30 auf 40 Euro am Tag und von 70 auf 80 Euro im Jahr. Die neuen Preise treten nach der Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft.

Zoo-Dezernent Steffen Linnert (SPD) wies darauf hin, dass die Eintrittspreise wegen der gestiegenen Kosten erhöht werden müssten. In der Debatte vermissten dennoch mehrere Stadträte einen „Mehrwert“ für Besucher, der die Preiserhöhung begründe. Die Linken lehnten die Erhöhung daher ab und wollten die höhren Kosten lieber durch allgemeine Steuergelder aus dem Haushalt ausgleichen, ohne jedoch einen Deckungsvorschlag zu machen.

Angebote für Familien mit Sozialpass

Die Freien Wähler wollten die Erhöhung für Kinder verhindern und für Erwachsene moderater gestalten. Ihr Änderungsantrag scheiterte knapp.

Die CDU beklagte die Preiserhöhung, enthielt sich aber bei der Abstimmung. Für die Grünen hob Rüdiger Bender die weiterhin „unglaublich günstigen Jahreskarten vor allem für Familien“ hervor – Familien mit Sozialpass könnten die Jahreskarte für die Hälfte erwerben oder einmal im Jahr kostenlos in den Zoo gehen.

Überaus deutlich stimmte der Stadtrat dem neuen Zookonzept zu. Es sieht einen Rundweg und mehrere neue Tierarten samt Gehege vor. Wie die nötigen 70 bis 150 Millionen Euro zu finanzieren wären, ist bislang jedoch nicht mal im Ansatz klar. In der Forderung an das Land, endlich die Zoo-Förderung gesetzlich zu ermöglichen und den Erfurter Zoo zu unterstützen, waren sich die Stadträte einig.

„Der Zoopark gehört zu Erfurt“, betonte Peter Stampf (Freie Wähler). Er forderte eine aus dem Zookonzept abgeleitete Prioritätenliste, damit Mittel eingeplant werden könnten. „Das Hauptaugenmerk sollte zunächst auf dem Eingangsbereich liegen“, meinte Stampf.