13 verletzte Beamte: Polizei zieht nach Mai-Demo in Erfurt diese Bilanz
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Von ZGT
Erfurt. Die verschiedenen Demonstrationen zum 1. Mai in Erfurt sind weitgehend friedlich abgelaufen. Trotzdem gab es mehrere kleinere Zwischenfälle. Das ist das Fazit der Polizei nach den Kundgebungen mit mehr als 4000 Teilnehmern.
Bei den Demonstrationen zum 1. Mai in Erfurt sind nach Angaben der Polizei am Mittwochnachmittag 13 Polizisten verletzt worden. Wie schwer es die Beamten traf, war zunächst unklar.
Schlagstöcke und Pfefferspray in der Herderstraße „unvermeidbar“
Aufgrund eines Durchbruchsversuchs in der Herderstraße sei laut Polizei der Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray „unvermeidbar gewesen“. Dabei wurde ein Beamter verletzt. Bei einem Durchbruchsversuch am Löberwallgraben verletzte ein unbekannter Täter in weißem Maleranzug einen weiteren Beamten. Bei der Durchsetzung polizeilicher Maßnahmen wurde teilweise Widerstand geleistet, sodass es zur Anwendung unmittelbaren Zwanges kam. Mehrere Anzeigen wurden aufgenommen. Insgesamt wurden 13 Polizeibeamte verletzt.
19 Strafanzeigen bis zum Mittwochnachmittag
Die Polizei nahm nach eigenen Angaben bis zum frühen Nachmittag 19 Strafanzeigen auf. Dabei ging es vor allem um Widerstand gegen Polizisten und Sachbeschädigung, hieß es. Außerdem wurden zwei Verstöße gegen das Versammlungsrecht registriert - einer davon bezieht sich auf eine Sitzblockade von AfD-Gegnern in der Nähe des Landtags. Wegen der Vermummung mehrerer Demonstranten musste die Polizei den Aufzug „Alles muss man selber machen“ anhalten. Nach einer Ansprache durch die Versammlungsleiterin legten die Personen jedoch die Vermummung ab. Platzverweise, Festnahmen und Gewahrsamnahmen erfolgten jedoch nicht.
Polizei löst Sitzblockade auf
Eine Gruppe von etwa 35 Menschen setzte sich auf die Strecke des AfD-Demonstrationszuges und behinderte diesen dadurch vorübergehend. Nach mehrfacher Aufforderung, die Blockade aufzulösen, trugen Polizisten die Demonstranten weg.
Trotzdem zieht die Polizei ein positives Fazit: „Das Ziel, einen friedlichen und möglichst störungsfreien Verlauf aller Versammlungen und Veranstaltungen zu gewährleisten, wurde erreicht“, heißt es in der Mitteilung. Das Einsatzkonzept der Polizei, das auf Deeskalation und Gewaltvermeidung ausgerichtet war, sei aufgegangen. Etwa 4.000 Personen des bürgerlichen und linken Spektrums hatten in der Erfurter Innenstadt demonstriert. Schätzungsweise versammelten sich zudem etwa 800 Personen zur angemeldeten AfD-Kundgebung.
Zur Unterstützung waren neben Thüringer Polizisten auch Beamte aus Rheinland Pfalz, Baden Württemberg, Sachsen-Anhalt und Bayern im Einsatz.