Schlotheim. Vermeintliche Messerattacke in Gartenanlage. Opfer von Stichverletzungen alarmiert Polizei selbst. Beide Männer alkoholisiert.

Ein Rettungswagen und zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei eilten am Mittwochnachmittag mit Blaulicht und Signalhorn zur Schlotheimer Gartenanlage „Am Anger“. Die Polizeibeamten trugen Schutzwesten, zwei Sanitäter liefen vom Rettungswagen in einen Kleingarten im vorderen Bereich der Anlage – so die Szenerie. Die Gartenanlage befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Gaststätte „Kakadu“.

Auf Nachfrage heißt es von Polizeisprecherin Fränze Töpfer: „Am Mittwoch, kurz nach 16 Uhr, erreichte uns der Notruf eines 30-jährigen Mannes. Er gab an, ein Messer in dem Bauch gerammt bekommen zu haben. Die Klinge sei durch die Wucht des Stiches abgebrochen und würde noch im Bauch stecken“, erläutert Töpfer.

Als die Polizisten kurz darauf vor der Gartenanlage eintrafen und den Mann zur Rede stellten, habe sich herausgestellt, dass der Anrufer betrunken war. Sanitäter und Polizisten stellten eine Verletzung an der Hand und eine oberflächliche Kratzwunde in der Bauchgegend fest. „Wir können nicht ausschließen, dass die Verletzungen durch ein Messer entstanden sind“, so Töpfer. Wegen der erheblichen Alkoholisierung habe die Polizei am Mittwoch weder den vermeintlichen Täter (34), der ebenfalls aus Schlotheim stammt, noch das mutmaßliche Opfer vernehmen können.

Der Alkoholtest habe beim 30-Jährigen über drei Promille und beim 34-Jährigen 1,52 Promille ergeben. Es sei laut Polizei wahrscheinlich, dass die Männer sich kannten, gemeinsam in der Gartenanlage tranken, ehe es zum Streit kam. Gegen den 34-Jährigen wurde Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen.

„Zum Schutz tragen Polizisten im Dienst Westen, das ist nicht unüblich. Sobald ein Notruf eingeht, bei dem sich herausstellt, dass eine Waffe im Spiel ist, werden mindestens zwei Streifenwagenbesatzungen zum Einsatzort geschickt. Nach Absprache über Funk sollten Polizei und Rettungswagenbesatzung immer gleichzeitig eintreffen“ erklärt Töpfer.