Erfurt. Die Steuerfahnder in Thüringen haben 2020 fast 17 Millionen nicht gezahlte Abgaben aufgespürt. Die Fahnder werden dann aktiv, wenn die Finanzämter unvollständige oder falsche Angaben entdecken.

Thüringens Steuerfahnder haben im vergangenen Jahr hinterzogene Steuern in Höhe von fast 17 Millionen Euro aufgespürt. Die Summe wurde für die Landeskasse eingefordert, wie das Finanzministerium am Freitag mitteilte. Die Kontrolleure waren im ersten Jahr der Corona-Pandemie zu 335 Kontrollen ausgerückt. Im Vergleich zu 2019 gingen sowohl die Zahl der Kontrollen als auch die Höhe der dadurch eingetriebenen Steuern leicht zurück. Damals hatten die Steuerfahnder der Landeskasse zusätzliche Einnahmen von rund 24,3 Millionen Euro verschafft, es gab 414 Kontrollen.

Wegen Steuervergehen verhängten die Gerichte im Jahr 2020 laut Ministerium Freiheitsstrafen von insgesamt 45 Jahren und zehn Monaten. Die verhängten Geldstrafen summierten sich auf insgesamt rund 662.000 Euro. Die Finanzämter nahmen 2020 außerdem rund 920.000 Euro aus Geldauflagen und Geldbußen ein.

Die Steuerfahnder werden aktiv, wenn die Finanzämter unvollständige oder falsche Angaben in Steuererklärungen entdecken und es einen Verdacht auf Steuerhinterziehung gibt. Die Ermittler haben in diesen Fällen polizeiliche Befugnisse und können auf richterliche Anordnung Geschäfts- und Privaträume durchsuchen und Gegenstände beschlagnahmen.

Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Thüringen zahle ihre Steuern pünktlich und ordnungsgemäß, erklärte Finanzministerin Heike Taubert (SPD). Dass die Finanzämter Steuerhinterziehungen aufspürten und ahndeten, sei im Sinne des Gemeinwohls und der Steuergerechtigkeit "notwendig und wertvoll". Taubert will die Bilanz der Steuerfahndung am Dienstag nach der Kabinettssitzung detailliert vorstellen.

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