Suhl . Erneut hat es einen Polizeieinsatz in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl gegeben. Drei Personen wurden vorläufig festgenommen. Die Ursache der erneuten Schlägerei ist bisher nicht bekannt.

Die Suhler Polizei und Kräfte der Bereitschaftspolizei mussten am Donnerstag erneut in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Suhl-Friedberg eine Schlägerei beenden. Was Anlass der Auseinandersetzung war, konnte die Polizei am Freitag noch nicht sagen. Die Ermittlungen hätten gerade erst begonnen, erklärte eine Sprecherin.

Drei Bewohner seien vorerst in Gewahrsam genommen worden. Sie sollen vernommen werden. Zwei Menschen hätten sich verletzt. Einer davon musste zur Behandlung in eine Klinik.

Die Einsatzkräfte waren gegen Mittag alarmiert worden. Den Beamten hätten die Situation schnell unter Kontrolle gehabt. Es wird vermutet, dass die erneute Gewalt mit einem Vorfall kurz vor Ostern zusammenhängt. Das wollte die Polizei bisher aber nicht bestätigen. Auch soll es in jüngster Zeit zur Einschüchterung möglicher Zeugen gekommen sein.

Nach Aussage von Verfassungsschutzchef Stephan Kramer liegen derzeit keine Informationen vor, "dass die Vorfälle in der Erstaufnahmeeinrichtung Suhl einen Bezug zu extremistischen/terroristischen Gruppierungen oder Einzelpersonen haben".

An dem Gewaltausbruch in der Nacht zu Gründonnerstag sollen bis zu 50 Menschen dran beteiligt gewesen sein. Einige hätten mit Latten und Eisenstangen aufeinander eingeschlagen. Ein Mann musste damals mit Stichverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Eine Frau war aus Angst aus dem 3. Stock gesprungen und verletzte sich schwer.

Karsamstag erließ das Amtsgericht Suhl gegen einen Verdächtigen Haftbefehl. Gegen den 28-Jährigen wird wegen versuchten Totschlags ermittelt. Ein zweiter Verdächtiger war kurz nach der Schlägerei gefasst worden.

Vor etwa vier Wochen lösten zudem Quarantänemaßnahmen in der Einrichtung weitere Unruhen aus. Damals holte die Polizei sogenannte „Störer“ aus den Unterkünften, um sie anderweitig unterzubringen.

Außerdem zogen inzwischen etwa 120 der damals rund 380 Bewohner der Suhler Einrichtung in eine neue Unterkunft nach Erfurt um.

Flüchtlinge beziehen Erfurter Jugendherberge

Nach Polizeieinsatz in Suhler Unterkunft: Polizei nimmt zweiten Mann fest

Polizei-Großeinsatz an Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl