Suhl. . In der Erstaufnahme für Flüchtlinge in Suhl ist es zu Auseinandersetzungen gekommen: Nach einem Rauchmelderalarm sollen Bewohner den Ordnungsdienst und Polizisten angegriffen haben.

Bei einem Feuerwehreinsatz in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Suhl ist es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Mindestens zwei Menschen seien dabei in der Nacht zum Mittwoch verletzt worden, teilte die Polizei am Mittwochmorgen mit.

Grund für die Auseinandersetzung zwischen den Bewohnern und der Feuerwehr war die Evakuierung der Einrichtung aufgrund eines Feueralarms gewesen. 500 Bewohner mussten vor dem Gebäude warten, nach einer halben Stunde konnten sie wieder zurück. Einige wenige hielten sich jedoch weiterhin im Außenbereich auf und gerieten zunächst verbal aneinander. Das Wortgefecht steigerte sich in eine handfeste Auseinandersetzung. Ein Mann ergriff eine Metallstange, die er am Boden fand und lief in Richtung der Polizisten. Diese wehrten sich mit Pfefferspray. Weitere Unterstützungskräfte aus verschiedenen Dienststellen wurden angefordert, so dass durch einen großen Polizeieinsatz die Situation nach etwa seiner Stunde schließlich beruhigt werden konnte.

Mehrere Feuerlöscher auf Fluren entleert

Zwei Männer wurden bei den Auseinandersetzungen leicht verletzt und kamen zur Behandlung ins Krankenhaus. Ein Polizist erlitt ebenfalls leichte Verletzungen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Die Brandmeldung stellte sich wenig später als falscher Alarm heraus. Noch vor Eintreffen der Feuerwehr hatten Unbekannte mehrere Feuerlöscher auf den Fluren des Gebäudes entleert.

Die Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Suhl sei am Montag mit 1455 beherbergten Flüchtlingen "über die genehmigte Zahl hinaus" belegt gewesen, schrieb Oberbürgermeister André Knapp in einem am Dienstag verbreiteten Brief an den Thüringer Migrationsminister Dirk Adams (Grüne). Darin weist der CDU-Politiker auf Hygiene- und Brandschutzrisiken hin. Demnach seien in der Einrichtung am Montag ein Gebäude mit 52 Menschen und ein weiteres mit 146 Menschen überbelegt gewesen.

Zur Entlastung der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl hat Adams angekündigt, dass die landeseigene Immobilie in Hermsdorf (Saale-Holzland-Kreis) am 15. Dezember als zusätzliche Unterkunft wieder in Betrieb gehen soll. Dort könnten maximal 750 Menschen untergebracht werden.

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