Drognitz. Eine Junge Quarterhouse-Stute wurde angebunden, betäubt und brutal innerlich misshandelt. Das Tier musste eingeschläfert werden.

Blut und Wunden waren nicht zu sehen, als Mitarbeiter der Agrargesellschaft das Pferd am Morgen auf der Koppel liegen sahen.

Die Tierärztin, die gleich nach Drognitz eilte, konnte die Quarterhouse-Stute auch nicht mehr retten. Das ein Jahr alte Pferd musste auf der Wiese eingeschläfert werden.

„Ich habe es nur noch tot gesehen“, sagte Nikolaus Hufnagl, Chef der Drognitzer Höhe Agrar GmbH, unserer Zeitung. „Das ist eine Riesensauerei, was hier passiert.“

Seit Januar zieht ein unbekannter Tierquäler kreuz und quer durchs Land. Er hat es stets auf Stuten abgesehen. Acht Mal hat er die Tiere mit scharfen Werkzeugen im Genitalbereich verletzt. Die Pferde verloren viel Blut. Aber acht Mal ist keine Stute gestorben.

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In Drognitz war einiges anders, ungewöhnlich. Die Quarterhouse-Stute wurde angebunden und vermutlich betäubt. Bei der Misshandlung, die dann folgte, wurden dem Tier „schwerste innerliche Verletzungen“ zugefügt, wie die Polizei Saalfeld mitteilte.

Doch man sah die Schwere der Verletzungen nicht von außen. Die Ursache des Leidens erkannte man erst, als man den toten Körper offenlegte. „Eine Sektion ergab eindeutige Hinweise auf das gewaltsame Verletzen des Tieres durch Menschenhand“, berichten die Ermittler.

Ob der gestern öffentlich gewordene Fall des Pferdequälers von Drognitz, der bereits am 23. April zuschlagen hatte, im Zusammenhang mit den acht Fällen steht, die seit Januar 2019 bekannt geworden sind, wird derzeit geprüft. Es könne „nicht ausgeschlossen werden“, teilte die Landespolizeiinspektion Saalfeld mit.

Vom Täter oder von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Die Polizei fragt deshalb: „Wer hat in der Nacht oder an den Tagen vorher in Drognitz verdächtige Fahrzeuge oder Personen gesehen, die offenbar nicht zum Ortsbild gehören?“

Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer der Kriminalinspektion Saalfeld 03672-417-1464 sowie unter den Nummern jeder anderen Polizeidienststelle entgegen.

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