Landkreis. Überflutete Straßen, Wasser in Kellern und einem Markt, durch die Luft wirbelnde Schilder: Das Unwetter am Montag traf den West-Kreis stark.

Ein heftiges Unwetter hat am späten Montagnachmittag besonders den Westen des Unstrut-Hainich-Kreises getroffen. Straßen standen unter Wasser, Äste von Bäumen knickten durch die Last ab; und Felder schafften es nicht, die gewaltigen Wassermengen aufzunehmen, die in kurzer Zeit vom Himmel kamen.

Durch den anhaltenden Starkregen ergoss sich eine Schlammlawine durch die Treffurter Straße in Wendehausen. Die klebrige Erde verschmutzte die Straßen und drückte auch in an­grenzende Grundstücke und Garageneinfahrten. 34 Feuerwehrleute der Wehren aus Wendehausen, Diedorf und Lengenfeld unterm Stein sowie Mitarbeiter des Südeichsfelder Bauhofes waren mehr als eine Stunde damit beschäftigt, den Schlamm zu beseitigen und vollgelaufene Keller auszupumpen.

In Wendehausen kam ein Radlader zum Einsatz, um den vielen Schlamm von der Straße zu bekommen. Foto: Daniel Volkmann
In Wendehausen kam ein Radlader zum Einsatz, um den vielen Schlamm von der Straße zu bekommen. Foto: Daniel Volkmann © zgt

„Die Wassermassen haben ein frisch bearbeitetes Feld überspült und aufgeschwemmt, der Dreck lief dann durch ein kleines Waldstück den Abhang hinunter auf die Straße“, erzählte Wendehausens Wehrleiter Michael Montag. Mithilfe eines Radladers, mit Schaufeln und Besen hatten Bauhofmitarbeiter, Feuerwehr und Anwohner den groben Schlamm aufgeladen und weggefahren. Danach konnte die Straße mit Wasserspritzen gereinigt werden.

Bei solchen Ereignissen sei es wichtig, sofort mit viel Wasser zu spülen, bevor der Schlamm fest werde, erklärte Wehrführer Montag. Bereits zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen sei die Wehr zu einem Hochwassereinsatz in die Treffurter Straße gerufen worden.

In Eigenrieden hatte der Regen ebenfalls für einen Feuerwehreinsatz gesorgt. Dort mussten die Kameraden einen vollgelaufenen Einkaufsmarkt leer pumpen. Auch in Anrodes Ortsteil Lengefeld schafften es die Gullys nicht, das Regenwasser zu fassen, das von angrenzenden Feldern Richtung Ortsmitte floss. An der Straße von Mühlhausen kommend, hatte eine Schlammlawine den Straßengraben überschwemmt.

Auch in Lengefeld hat der Starkregen Straßen überflutet. Bewohner schafften selbst Abhilfe. Foto: Alexander Volkmann
Auch in Lengefeld hat der Starkregen Straßen überflutet. Bewohner schafften selbst Abhilfe. Foto: Alexander Volkmann © zgt

Glück im Unglück hatten die beiden Insassen eines Audi A 3. Sie waren gegen 17.30 Uhr auf der Landstraße zwischen Schlotheim und Obermehler unterwegs, als plötzlich auf Höhe einer Baustelle Schilder durch die Luft flogen, wie die Polizei mitteilte. Der Wind wäre so stark gewesen, dass ein Schild gegen die Frontscheibe des Autos schleuderte und die Scheibe brach. Der 29-jährige Fahrer und seine Beifahrerin blieben unverletzt. In Mühlhausen krachte der Ast eines Baumes auf ein darunter stehendes Auto eines Pflegedienstes. Verletzt wurde niemand.