Erfurt/Gera. In Gera und Erfurt ist die Polizei besonders gefordert. Die Polizeiinspektionen der beiden großen Städte mussten im Verhältnis zu 100.000 Einwohnern im vergangenen Jahr die meisten Straftaten in Thüringen aufklären.

In Ostthüringen und im Herzen des Freistaates ist die Polizei besonders gefordert. Die Regionalanalyse der Kriminalitätsstatistik zeigt, dass die Landespolizeiinspektion in Erfurt und die Landespolizeiinspektion in Gera bei der Verbrechensbekämpfung am stärksten beschäftigt sind.

Während der Vergleich absoluter Zahlen der regionalen Stellen wenig Aussagekraft entfaltet, zeigt ein Blick auf die sogenannte Häufigkeitszahl, dass in den genannten Polizeibereichen mehr Straftaten bekannt werden, als im Thüringer Durchschnitt – in der Landespolizeiinspektion Erfurt sind das 9492 Taten pro 100.000 Einwohner. Im Jahr zuvor lag dieser Wert noch deutlich darunter. 2017 wurden in den Dienststellen der Landespolizeiinspektion Erfurt lediglich 9004 Straftaten je 100.000 Einwohner registriert.

Die Gründe für den Anstieg können vielschichtig sein: Entweder haben die Bürgerinnen und Bürger im Schutzbereich der LPI mehr Straftaten zur Anzeige gebracht oder es wurden tatsächlich mehr Straftaten begangen. Die absoluten Zahlen lassen aus der Kriminalstatistik aber den Rückschluss zu, dass innerhalb der LPI Erfurt tatsächlich mehr Strafanzeigen bearbeitet und aufgeklärt wurden – die Aufklärungsquote der registrierten Straftaten bewegt sich bei 65 Prozent. Im Jahr davor hatte sie noch bei 59 Prozent gelegen.

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Einen deutlichen Anstieg der Straftaten pro 100.000 Einwohner hat auch die Landespolizeiinspektion Gera verzeichnet. 7.505 Straftaten pro 100.000 Einwohner zeigt die Statistik in diesem Bereich. Die Aufklärungsquote ist übrigens im Bereich Gera konstant hoch – und liegt bei fast 69 Prozent. Auch in absoluten Zahlen sind mehr Straftaten (plus 1200) aufgeklärt worden als im Jahr zuvor. Im Bereich der Landespolizeiinspektion Gotha liegt diese Quote zwar ebenfalls konstant hoch, konnte sogar leicht gesteigert werde – das hat allerdings mehr damit zu tun, dass die Zahl der Straftaten zurückgegangen ist. Denn in absoluten Zahlen wurden weniger Straftaten aufgeklärt als im Vorjahr. Auch für die Landespolizeiinspektion in Nordhausen lässt sich dieses Phänomen beobachten. In Jena sowie Suhl sind die Zahlen nahezu identisch zum Jahr 2017.

Besonders häufig von Wohnungseinbrüchen sind die Menschen in Erfurt, Weimar, Gera und Suhl sowie im Landkreis Nordhausen betroffen. Hier liegen die Häufigkeitszahlen für den Straftatbestand Wohnungseinbruchsdiebstahl teils deutlich über dem Thüringer Durchschnitt von 57 Fällen pro 100.000 Einwohner.

LPI= Landespolizeiinspektion | Quelle: Innenministerium Grafik: Andreas Wetzel