Erfurt. In Thüringen werden die Blutkonserven knapp. Wie das Deutsche Rote Kreuz mitteilte, liegt das an der niedrigen Spendenbereitschaft im November und Dezember.

Blutkonserven werden in Thüringen knapp. Grund ist die niedrige Zahl an Blutspenden im November und Dezember. In den vergangenen zehn Jahren sei die Spendenbereitschaft in der Vorweihnachtszeit noch nie so schlecht gewesen wie Ende 2022, teilte der DRK-Blutspendedienst Thüringen auf Anfrage mit.

Im November lag die Zahl der Blutspender zehn Prozent unter dem sonst in diesem Monat üblichen Niveau, im Dezember sogar zwölf Prozent darunter. In der Vorweihnachtszeit sei die Bereitschaft zur Blutspende normalerweise besonders hoch. In den vergangenen Wochen konnten viele Thüringen aber kein Blut spenden, weil sie an Infekten erkrankt waren.

Bedarf an Blutkonserven steigt wieder

Deutschlandweit versorgt das DRK rund 75 Prozent aller Kliniken mit Blutprodukten. Wegen der geringen Spendenbereitschaft vor Weihnachten konnte das DRK keinen Bestand aufbauen und die Kliniken nur eingeschränkt versorgen. In den Kliniken wiederum nimmt nach den Feiertagen die Zahl der Operationen wieder zu, so dass der Bedarf an Blutkonserven steigt.

Das Universitätsklinikum in Jena teilte am Freitag mit, dass im dortigen Depot normalerweise bis zu 500 Blutkonserven lagern, um Patienten nach Operationen, nach schweren Unfällen, aber auch Menschen mit Krebserkrankungen zu versorgen. Aktuell seien nur noch 120 Blutkonserven vorrätig - pro Tag werden rund 100 benötigt. Es fehlten Blutkonserven aller Blutgruppen, vor allem jedoch der Gruppen 0 und A. "Blutspenden sind wichtiger denn je", so Silke Rummler, Geschäftsführerin des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin Jena am Uniklinikum Jena.

In dieser Woche hat sich die Zahl der Spender wieder auf Normalniveau eingependelt, teilte der DRK-Blutspendedienst mit. Um den hohen Bedarf abdecken zu können, rufen das DRK und das Uniklinikum Jena zu weiteren Blutspenden auf.

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