Berlin. Von Zucker können wir oft gar nicht genug kriegen. Gesund ist das nicht. Doch was genau macht uns anfällig für Süßigkeiten und Snacks?

Sie haben das Gefühl, dass Sie ohne Zucker nicht leben können? Ohne ein großes Stück Schokolade am Tag würden Sie jede Motivation verlieren? Mit diesen Problemen sind Sie wohl nicht allein. Die Deutschen lieben Zucker. Laut Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten wir gerade mal 50 Gramm Zucker am Tag verzehren, was in etwa zehn Prozent der täglichen Energiezufuhr eines Erwachsenen entspricht.

Tatsächlich verdrücken wir aber knapp die doppelte Menge davon. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits stecken viele Produkte voller Zucker, ohne dass wir uns diesen Fakt beim Einkaufen bewusst machen. Auf der anderen Seite greifen wir schlicht zu häufig zu den süßen Leckereien. Doch wie kommt das und welche Prozesse laufen dabei im Gehirn ab?

Welche Prozesse löst Zucker im Körper aus?

Zucker ist ein Bauteil der Kohlehydrate, dem Energielieferanten des Körpers. Heißt: Essen wir Zucker, versorgt das unseren Körper in Kombination mit anderen Stoffen erst ein mal mit Energie. Diese Energie wird durch Aktivitäten und die Körperfunktionen wieder verbrannt. So weit, so gut. Dieser eigentlich positive Vorgang kann aber auch negative Folgen haben.

Sie können einfach nicht auf Zucker verzichten?Hier lesen Sie, wie unser Redakteur es geschafft hat, keine Süßigkeiten mehr zu essen!

Essen wir Zucker, gelangt der relativ schnell ins Blut. Das lässt den Blutzuckerspiegel nach oben schnellen, wir fühlen uns energetisch und voller Tatendrang. Danach folgt aber rasch das sogenannte Zuckertief, da der Blutzuckerspiegel rasch wieder sinkt. Das liegt daran, dass der Zucker mittlerweile verarbeitet wurde. Der Körper möchte aber möglichst schnell wieder das bereits erfahrene Hoch erleben und reagiert mit Heißhungerattacken. Die sollen uns zum weiteren Zuckerverzehr motivieren, was leider auch das ein oder andere Mal klappt. Denn wer bleibt schon bei lediglich einem Stück Schokolade und verzichtet auf das Zweite?

Süße Versuchungen lauern überall, sei es im eigenen Kühlschrank, Iim Supermarkt oder in einer bunten Glaskugel beim Arzt.
Süße Versuchungen lauern überall, sei es im eigenen Kühlschrank, Iim Supermarkt oder in einer bunten Glaskugel beim Arzt. © Shutterstock / Carlos Caetano | Carlos Caetano

Da Süßigkeiten, Kuchen oder andere Leckereien allerdings neben dem Zucker kaum nützliche Inhaltsstoffe enthalten, sollte man den Zuckerkonsum möglichst gering halten und auf eine ausgewogene Ernährung setzen.

Wie wirkt sich Zucker auf die Psyche aus?

Zucker macht uns aber nicht nur kurzzeitig energetischer, er sorgt auch dafür, dass wir glücklich sind. Das liegt daran, dass Zucker dafür sorgt, dass im Gehirn Dopamin ausgeschüttet wird, das auch als Glückshormon bekannt ist. Auch hier gilt: Einmal damit angefangen, wollen wir immer mehr. Wer würde schon nicht dauerhaft glücklich sein wollen?

Also fordert unser Gehirn immer mehr süßen Geschmack. Besonders betroffen sind hier Personen, die gestresst oder einfach „nur“ unglücklich sind. Ein Teufelskreis, aus dem man nur mit viel Willenskraft wieder herauskommt. Denn: Je mehr süß wir essen, desto mehr nehmen wir zu. Das wiederum führt zu Übergewicht, das macht uns Studien zufolge häufig unglücklich oder gar depressiv....

Wie schädlich ist Zucker für den Darm?

Als ob Zucker nicht so schon schädlich genug wäre, kann er auch bei übermäßigem Konsum die Darmflora schädigen. Dabei sinkt die Zahl von gesundheitsfördernden Darmbakterien, andererseits werden ungewollte Darmbakterien quasi gefüttert und können sich immer weiter ausbreiten. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt und wir sind anfälliger für verschiedenen Erkrankungen.