Berlin (dpa/tmn). Wenn es hakt und knirscht in den Gelenken, greifen Betroffene teils zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitaminen, Kollagen, Hyaluronsäure & Co. Doch ein Check zeigt: Hier wirkt vor allem die Verpackung.

Es zwickt im Knie, es schmerzt in der Schulter und es knackt in der Hüfte - viele Menschen haben Probleme mit den Gelenken. Etliche von ihnen hoffen, dass Nahrungsergänzungsmittel Linderung bringen oder zumindest vorbeugen.

Ein Check der Stiftung Warentest zeigt: Zwar behauptet kein Hersteller, dass sein Mittel Gelenkbeschwerden lindert oder Arthrose vorbeugt. Doch die Anbieter versuchen bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern den Anschein zu erwecken, dass die Inhaltsstoffe in ihren Präparaten durchaus helfen könnten. Das geschehe beispielsweise über die Verpackungsoptik sowie geschickt arrangierte Angaben zu Inhaltsstoffen.

Ein Großteil der Präparate zeigt Mängel

Die sonst üblichen Bewertungen von „sehr gut“ bis „ungenügend“ wurden im Test nicht verteilt, da die Prüfer keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit der in den Nahrungsergänzungsmitteln enthaltenen Stoffe fanden. „Im besten Fall sind die Mittel überflüssig“, so die Tester. Dies traf auf zwei Produkte zu (Natur Love Knochen & Knorpel MSM 2000 und Raab Vitalfood Hagebutten, 14 Cent beziehungsweise 1,06 Euro pro Tagesration).

Die restlichen Präparate im Test zeigten den Prüfern zufolge „mehr oder weniger große Mängel“, darunter sowohl Über- als auch Unterdosierungen von Bestandteilen („test“-Zeitschrift, Ausgabe 03/2024). Ein Mittel enthielt etwa das Dreifache der vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlenen Tageshöchstdosis an Vitamin E. In anderen war „weit weniger“ des Inhaltsstoffs Chondroitin enthalten als auf der Packung verzeichnet.

Egal, was suggeriert wird: „Nahrungsergänzungsmittel können Gelenkbeschwerden weder heilen noch vorbeugen“, schreiben die Warentester. Besser sei es, sich viel zu bewegen, gesund zu ernähren und ärztlichen Rat einzuholen.