Eine unentdeckte Coronavirus-Infektion einer Patientin hat zu einer Ausbreitung des Virus im Krankenhaus Hildburghausen geführt. Nun werden Hunderte Beschäftigte und Patienten getestet.

Nachdem bei einer neuen Patientin das Coronavirus nachgewiesen wurde, hat das Regiomed-Klinikum Hildburghausen eine umfangreiche Abstrichnahme bei Mitarbeitern und Patienten angekündigt. Rund 500 Beschäftigte und 70 Patienten sollen so auf Sars-CoV-2 getestet werden, teilte der thüringisch-bayerische Klinikverbund Regiomed mit, zu dem das Klinikum gehört. Im Laufe der Woche werden demnach erste Ergebnisse erwartet. Erste Infektionen unter Mitarbeitenden seien bereits nachgewiesen.

Ministerpräsident Bodo Ramelow reagierte am Montag über Twitter auf Medienberichte über das Klinikum. Es werfe Fragen auf, dass es nun zu einem zweiten solchen Fall innerhalb kurzer Zeit bei der RegioMed Gruppe komme. "Was ist mit der Anwendung und Umsetzung des Hygienekonzeptes in den RegioMed Häusern? Aber es ist gut und richtig sofort alle Mitarbeiter zu testen und dann strenge Regeln durchzusetzen!", schrieb der Linke-Politiker.

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Vor knapp zwei Wochen waren nach Unternehmensangaben am Regiomed Klinikum Sonneberg bei 600 Mitarbeitern Abstriche genommen worden, um sie auf das Virus zu testen. So haben man die Situation wieder gut in Griff bekommen, sagte Regiomed-Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke. Näher Angaben lagen dazu zunächst nicht vor.

Laut Krankenhausdirektor Christian Grüßing wird inzwischen alle Patienten nach einem Abstrich bei der Aufnahme so lange isoliert, bis die Ergebnisse vorliegen - egal, ob diese Symptome zeigten, Kontakt zu Infizierten hatten oder zur Risikogruppe gehörten. Zudem sei geplant auch regelmäßige Tests bei Mitarbeitenden auszudehnen.

Die Notaufnahme des Krankenhauses arbeitet derzeit im eingeschränkten Betrieb.

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