Weimar. Arztpraxen in Thüringen haben in diesem Jahr deutlich mehr Grippe-Impfstoffe bestellt. Laut dem Branchenverband der Apotheken hängt das auch mit der Corona-Pandemie zusammen.

Den Apotheken in Thüringen liegen nach Einschätzung ihres Branchenverbandes in dieser Grippe-Impfsaison deutlich mehr Impfstoff-Bestellungen von Arztpraxen vor als ins früheren Jahren. „Die Nachfrage ist groß“, sagte der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbandes, Stefan Fink, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Bereits im Vorfeld der Impfsaison hätten Ärzte mehr geordert als sonst. „Manche Ärzte, die erst zaghaft bestellt haben, steuern jetzt nach.“ Fink betreibt eine Apotheke in Weimar. Wegen der Corona-Pandemie empfehlen Ärzte und Gesundheitspolitiker die Grippe-Schutzimpfung in diesem Jahr besonders.

Eine gleichzeitige Infektion mit dem Corona- und einem Grippevirus kann aus Sicht der Fachleute zu schweren Krankheitsverläufen und einer Überlastung des Gesundheitssystems führen. Eine Impfung gegen Covid-19 gibt es noch nicht.

Das Bundesgesundheitsministerium hat nach eigenen Angaben für diese Saison 26 Millionen Grippe-Impfdosen für Deutschland bestellt, so viele wie noch nie zuvor. „Würden wir alles verimpfen, hätten wir sensationelle Impfquoten - auch im Westen Deutschlands“, sagte Fink. In der Grippesaison 2019/20 hatten sich nach Daten der Krankenkasse AOK plus insgesamt 500.000 Menschen in Thüringen gegen eine Virusgrippe impfen lassen.