Erfurt. In Thüringen gab es einen deutlichen Rückgang bei Schwangerschaftsabbrüchen. Eine Entwicklung ganz gegen den Bundestrend.

Weniger Frauen entscheiden sich in Thüringen für einen Schwangerschaftsabbruch. Nach einem Rückgang im vergangenen Jahr verringerte sich ihre Zahl im ersten Quartal 2020 und damit zu Beginn der Corona-Pandemie nochmals deutlich.

Das geht aus Zahlen hervor, die das Statistische Landesamt am Montag in Erfurt veröffentlichte. Danach wurden im vergangenen Jahr in Thüringen insgesamt 3035 Schwangerschaften vorzeitig beendet. Das war ein Rückgang von 4,4 Prozent.

In den ersten drei Monaten dieses Jahres gab es 796 Abbrüche oder 8,3 Prozent weniger als im ersten Quartal 2019. Damit war die Entwicklung in Thüringen anders als im Bundestrend mit nur einem geringfügigen Rückgang der Schwangerschaftsabbrüche im vergangenen Jahr von 0,1 Prozent.

Nach den Angaben der Statistiker kamen 153 Frauen aus Bayern zu Ärzten in Thüringen, um eine Schwangerschaft in den ersten Wochen zu beenden. Von den 2935 Thüringerinnen waren 114 Frauen jünger als 18 Jahre. Gegen den Trend gab es in dieser Altersgruppe sowie bei den über 40-Jährigen mehr Abbrüche als im vergangenen Jahr.

Die Mehrheit der Frauen, die sich für diesen Schritt entschied, hatte bereits mindestens ein Kind. 842 Schwangerschaftsabbrüche betrafen Frauen ohne Kinder.