Erfurt. Der erste Lockdown hat in Thüringen die Zahl der Krebsbehandlungen erheblich reduziert. Das geht aus einer Studie des Helios-Konzerns hervor.

Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 kam es in Thüringen zu weniger Krebsbehandlungen. Insgesamt wurden rund 69.000 Fälle analysiert und ein signifikanter Rückgang der Behandlungen um durchschnittlich zehn bis 20 Prozent festgestellt.

Größere Kliniken und Kliniken in anderen Bundesländern mit höheren Covid-19-Fallzahlen verzeichneten einen stärkeren Rückgang der Behandlungen als kleinere Kliniken und Häuser in geringer belasteten Bundesländern.

Die genauen Gründe für den Rückgang der Krebsbehandlungen während des Lockdowns und der Wochen danach müssten aber erst noch anhand weiterer Erhebungen analysiert werden. Viele Patienten hätten womöglich aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus den Arztbesuch gemieden. Erkrankungen seien so später festgestellt worden.

In der Studie sind 75 der insgesamt 89 Helios Kliniken berücksichtigt, die an der Krebsversorgung beteiligt sind. Helios betreibt in Thüringen sechs Kliniken.