Gefährlicher Gewöhnungseffekt: Mehr Suchtkranke durch Schmerzmittel
Gefährlicher Gewöhnungseffekt: Mehr Suchtkranke durch Schmerzmittel
Hanno Müller
| Lesedauer: 2 Minuten
ErfurtIn Thüringen gibt es immer mehr Suchtkranke durch Schmerzmittel. „Die Gruppe der Patienten, die so in die Abhängigkeit gerät, wird größer. Das ist schon jetzt ein echtes Problem“, so Expertin Katharina Schoett. Die Gefahr der Nebenwirkungen vergrößert sich durch einen Gewöhnungseffekt.
Großer Vorrat: Schmerzmittel zu nehmen, ist für viele Menschen Alltag.
Foto: Andrea Warnecke/dpa
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Grund dafür seien morphiumhaltige Medikamente, sogenannte Opioide, die häufiger und länger verschrieben würden, sagt Katharina Schoett, Chefärztin an Thüringens größter Suchtklinik im Ökumenischen Hainich-Krankenhaus Mühlhausen. „Die Gruppe der Patienten, die so in die Abhängigkeit gerät, wird größer. Das ist schon jetzt ein echtes Problem“, so die Expertin. Zu den Opioiden gehören Wirkstoffe wie Tramodol oder Fentanyl, die in Deutschland als Tramal oder Durogesic vertrieben werden. Vor allem das Suchtpotential der synthetischen Opioide werde sträflich unterschätzt, stellten Pharmakologen am Uniklinikum Jena kürzlich in einer Studie fest. Vergrößert werde die Gefahr der Nebenwirkungen durch einen Gewöhnungseffekt bei wiederholter Gabe von Opioiden. Immer höhere Dosierungen seien nötig, um die gleiche Schmerzlinderung zu erzielen.