Weimar. Beim Kongress der Jugendmedizin in Weimar werden auch ein nationales Impfregister und Beratungsangebote gefordert. Zudem geht es um den Pornografiekonsum von Jugendlichen.

Die Impflicht beschäftigt seit Donnerstag den Kongress der Jugendmedizin in Weimar.

Gefordert werden eine breite Lösung, die neben Masern auch Keuchhusten oder Pneumokokken-Infektionen umfasst, sowie ein nationales Impfregister und Beratungsangebote. Vorgestellt wurde der „Präventionsbus“, eine Art rollende Arztpraxis der Berliner Charité, die Schulen, Gesundheitsämter sowie Kinder- und Jugendärzte sowohl bei der Wissensvermittlung als auch bei Impfungen vor Ort unterstützt. Erreicht würden so auch Altersgruppen, die selten jugend- oder allgemeinärztliche Praxen aufsuchen.

Bis Sonntag tauschen sich die Experten über Präventionsmaßnahmen und Neuentwicklungen zu Pneumonien, Diabetes, Akne oder Traumaerfahrungen aus. Höhere Geburtenraten sowie mehr psychosomatische Erkrankungen und Entwicklungsstörungen stellten die Branche vor neue Herausforderungen. Auch Fehlbildungen, der Zuckerverbrauch oder E-Zigaretten sind Thema.

Die Hannoveraner Psychologin Tabea Freytag stellte Studienergebnisse zum Pornografiekonsum vor. Für viele Jugendliche sei der Zugang zu gewaltverherrlichender Pornografie im Internet selbstverständlich geworden. Die gefährde die Beziehungsfähigkeit und fördere sexuelle Gewalt und Suchverhalten.

Mit dem Programm „Fit vor Love“ sollen Heranwachsende über Risiken aufgeklärt und in ihrer Selbstwahrnehmung gestärkt werden.