Erfurt. Damit es nach den Sommerferien in Thüringen nicht wieder zu Schulschließungen kommt, fordert der Lehrerverband eine Maßnahme zur Absicherung.

Bald sind in Thüringen Sommerferien. Urlaubszeit. Wenn dann im September die Schule wieder losgeht, soll es nicht mehr zu Schulschließungen oder Wechselunterricht kommen. Der Lehrerverband fordert zur Absicherung aber eine Maßnahme.

Der Vorsitzende des Thüringer Lehrerverbands, Rolf Busch, hat eine 14-tägige Test- und Maskenpflicht im Unterricht nach den Sommerferien in den Schulen gefordert. Auch als Laie könne man erkennen, dass im Falle einer vierten Welle mit Corona-Infektionen wahrscheinlich vor allem die Schulen betroffen sein würden, weil dort noch wenige Schüler geimpft seien und bestimmte Altersgruppen noch gar nicht geimpft werden könnten. «Wenn wir die Schulen offen halten wollen, brauchen wir mindestens die ersten 14 Tage nach der Ferien- und Urlaubszeit eine Test- und Maskenpflicht», sagte Busch der Deutschen Presse-Agentur.

Er bedauere, dass die Testpflicht an den Schulen wenige Wochen vor den Ferien in ein Testangebot umgewandelt worden sei. Die Infektionszahlen rechtfertigten eine Abschaffung der Tests an den Schulen im Moment. Mit der Lösung eines Testangebots sei aber nichts gewonnen. «Entweder ganz oder gar nicht. Die jetzige Regelung bringt nichts als zusätzlichen Aufwand und ausfallende Unterrichtszeit», sagte Busch.

Die Testpflicht habe eine gewisse Sicherheit in die Schulen gebracht. «Wenn ich diese Sicherheit will und das Impfen sie noch nicht bringen kann, kann ich nur testen und eine Maske tragen», sagte Busch.

Es gibt gut 1500 Testverweigerer

Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hatte die Testpflicht an Thüringer Schulen Anfang Juli abgeschafft, was aus vielen Richtungen kritisiert wurde. Sogar die Fraktion seiner eigenen Partei hatte empfohlen, den Schritt noch einmal zu überdenken. Auch von den Koalitionspartnern Grüne und der SPD kommt anhaltende Kritik an dem Vorgehen.

Holter hatte seine Entscheidung damit begründet, dass künftig wieder alle Schüler in die Schulen gehen sollen. Es habe etwa 1500 Testverweigerer gegeben. Die Testpflicht hatte diese vom Präsenzunterricht ausgeschlossen, weil es ein Betretungsverbot für alle gab, die sich nicht testen lassen wollten.