Pößneck/Schleiz. Drei Fragen an: Torsten Bossert, Amtsarzt und Leiter des Krisenstabes im Schleizer Landratsamt.

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Alarm in Pößneck haben sich Leser mit verschiedenen Fragen an die Redaktion gewendet. Amtsarzt Torsten Bossert hat sie beantwortet.

Wäre es nicht besser, jeden Pößnecker einem Coronavirus-Schnelltest zu unterziehen, statt das „gesellschaftliche Leben lahmzulegen und die Bevölkerung durch drastische Maßnahmen zu verunsichern“, wie es ein OTZ-Leser formulierte?

Nein, es wäre nicht besser. Die Vorgaben, welche Personen zu testen sind, macht das Robert-Koch-Institut. Demnach werden Personen getestet, die entweder Krankheitssymptome zeigen oder die Kontakte zu bestätigten Covid-19-Fällen oder wahrscheinlichen Covid-19-Fällen hatten sowie Personen, die in Risikogebieten waren, in den chinesischen Provinzen Wuhan und Hubei oder in anderen bekannten Risikogebiete. Erste Ansprechpartner für die Tests sind die Hausärzte.

Zum Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen: Warum hat man da nicht an Schnellfiebertests für Besucher, wie man sie im Fernsehen gesehen hat, gedacht?

Weil eine gründliche Untersuchung damit nicht sicher durchgeführt werden kann. Schnellfiebertests wurden an französischen Flughäfen versucht. Eine Erkrankte hatte bewusst fiebersenkende Mittel genommen und gesagt, sie sei gesund, so durfte sie einreisen. Das Verbot gilt übrigens für alle öffentlichen und nicht öffentlichen Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen. Bei Zuwiderhandlungen drohen strafrechtliche Konsequenzen. Außerdem ist eine Haftung des Veranstalters im Falle nachweislicher Ansteckungen möglich. Kleinere Veranstaltungen sind grundsätzlich möglich. Die Verantwortung liegt bei den jeweiligen Veranstaltern.

Droht Pößneck eine Absperrung wie italienischen Orten?

Stand 4. März 2020: Nein!

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