Erfurt. Die Zahl der Menschen, die in Thüringen wegen Tabaksucht medizinisch behandelt wurden, hat sich während der Corona-Zeit stark erhöht. Bei den jungen Leuten rauchen fast doppelt so viele wie vor der Pandemie.

Tabaksucht nimmt in Thüringen weiter zu. Laut einer Erhebung der Kaufmännische Krankenkasse (KKH) zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai wurden hierzulande 2021 rund 140.000 Menschen wegen missbräuchlichem Tabakkonsum wie Tabakabhängigkeit, Entzugserscheinungen, einen akuten Tabakrauschs oder psychischen Problemen aufgrund von Tabak behandelt. Zwischen 2011 und 2021 wurde ein Anstieg um 145 Prozent registriert. Allein während der Pandemie betrug der Anstieg 12 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt hier bei sieben Prozent.

Zahl junger Raucher ist gestiegen

Gestiegen ist auch die Zahl junger Raucher. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit beträgt das Plus stolze 83 Prozent – und zwar in ganz Deutschland. Das belegen zwei repräsentative forsa-Umfragen im KKH-Auftrag. 2022 bezeichneten sich demnach elf Prozent der 16- bis 29-Jährigen als regelmäßige Raucher. In einer früheren Erhebung gaben hingegen nur sechs Prozent der Befragten dieses Alters an, in der Zeit vor der Corona-Krise regelmäßig zum Glimmstängel gegriffen zu haben. In der mittleren Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen stieg der Anteil der regelmäßigen Raucher hingegen nur leicht um elf Prozent, bei den 50- bis 69-Jährigen sank er sogar um 17 Prozent.