Erfurt. Weniger Impfstoff als zunächst geplant wollen die Hersteller Biontech und Pfizer in den kommenden Wochen liefern. Noch soll das in Thüringen aber keine unmittelbaren Auswirkungen haben.

Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen will nach der angekündigten geringeren Lieferung von Corona-Impfstoff derzeit an ihren Impfterminen festhalten. «Was bislang geplant ist wird auch geimpft», sagte ein Sprecher am Dienstag. Noch müsste keiner der bisher vereinbarten Termine abgesagt werden. Die notwendigen zweiten Dosen für bereits Erstgeimpfte seien aufbewahrt worden. Die rund 45.000 Termine für Erst- und Zweitimpfungen würden eingehalten. Aktuelles zur Corona-Pandemie in unserem Blog

Die Hersteller Biontech und Pfizer hatten angekündigt, weniger Dosen als ursprünglich vorgesehen zu liefern. Grund ist der Umbau eines Werks, um höhere Produktionskapazitäten zu schaffen. Thüringen erhält in dieser Woche demnach zuerst 23 400 Dosen - sogar etwas mehr als angekündigt, da mittlerweile die Entnahme von sechs statt fünf Dosen aus einer Ampulle zugelassen wurde. Bisher geplant waren jeweils 19 500 Dosen pro Woche bis Mitte Februar, allerdings noch auf fünf Dosen pro Ampulle bezogen. Ab dem 25. Januar erhält Thüringen nun laut Plan nur 11 700 Dosen Impfstoff. In den Wochen vom 1., 8. und 15. Februar sollen dann jeweils 17 550 Dosen kommen.

«Wir werden unsere Planungen an die neuen Liefermengen anpassen müssen. In jedem Fall hat es sich als richtig erwiesen, ähnlich wie Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg mit dem Impfstoff konservativ zu haushalten und die zweite Impfdosis konsequent zurückzuhalten», erklärte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Von 29 250 möglichen Impfungen zur Erstimmunisierung seien bis Montag 26 000 Impfungen vorgenommen worden. Die restlichen 3250 Impfdosen stünden den Thüringer Krankenhäusern zur Impfung des Personals und der Rettungsdienstmitarbeiter zur Verfügung.

Am Nachmittag wollten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie beraten. Wie bislang bekannt wurde, soll dabei auch über eine mögliche Verlängerung sowie Verschärfungen des Lockdowns gesprochen werden. Die Wirtschaft warnte bereits vor zu strengen Auflagen.

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