Erfurt. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Impfungen gegen das Coronavirus in Thüringen haben wir hier in einer Übersicht zusammengestellt.

Die Impfstrategie wirft viele Fragen auf. Gemeinsam mit Experten des Thüringer Gesundheitsministeriums, des RKI und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geben wir einen Überblick über die wichtigsten Antworten.

Wie sollen Impfstoffe verschiedener Hersteller verimpft werden?

Grundsätzlich streben wir den schnellstmöglichen Übergang in die Regelversorgung, also die Impfung durch Hausärzte an. Die momentan verfügbaren Impfstoffe sind dafür allerdings nicht oder noch nicht geeignet. Die genauen Produkteigenschaften erfahren wir in der Regel erst mit der Zulassung des Impfstoffs. Die Verwendung des Impfstoffs wird dann entsprechend eingeplant.

Wie sind Impfstellen auf den Umgang mit verschiedenen Impfstoffen vorbereitet, können verschiedene Impfstoffe gleichzeitig gemanagt werden?

Die Expertinnen und Experten hier im Ministerium und bei der Kassenärztlichen Vereinigung werten alle verfügbaren Informationen über die Impfstoffe aus und stellen sich auf die Anwendung ein. Der Umgang mit mehreren Impfstoffen ist unproblematisch.

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Werden die Menschen eine Wahlfreiheit haben, welchen Impfstoff sie erhalten wollen?

Zur Zielsetzung, die Impfung in die Regelversorgung zu überführen und allen Thüringerinnen und Thüringern eine Impfung anbieten zu können, gehört letztlich auch das Ziel der Wahlfreiheit bezüglich des Impfstoffs. Kurzfristig wird das allerdings nicht möglich sein.

Ist es möglich, die Impfung mit einem anderen als dem bei der Erstimpfung verwendeten Impfstoff zu wiederholen?

Nein, das ist ausgeschlossen.

Wie steht Thüringen zur Diskussion, die Zweitimpfung erst nach einem längeren Zeitraum vorzunehmen, um zunächst mehr Menschen erstimpfen zu können?

Das ist in Thüringen derzeit keine Option.

Hier sind die Corona-Impfstellen in Thüringen

Werden auch in Thüringen wie gerade empfohlen künftig sechs statt nur fünf Impfdosen aus einer Biontech/ Pfizer-Ampulle gewonnen?

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat offiziell die Nutzung einer sechsten Impfdosis zugelassen. Aus den Kliniken erhalten wir Erfahrungsberichte, dass sich nicht pauschal sechs Dosen aus einer Ampulle ziehen lassen. Dies hängt beispielsweise vom Impfbesteck ab. Ganz wichtig ist: Es dürfen auf gar keinen Fall Reste zusammengeschüttet werden, um eine sechste Dosis zu erhalten.

Wird es Impfstoffe für Kinder geben?

Zunächst stehen die Impfstoffe nur für Erwachsene zur Verfügung. Der Fokus wird zunächst darauf gelegt, diejenigen zu schützen, die am schwersten an Covid-19 erkranken. Das sind bei Covid-19 insbesondere ältere Menschen und/oder Menschen mit Vorerkrankungen. Kinder sind schon allein aus ethischen Gründen nicht für frühe Tests vorgesehen. Vor der klinischen Prüfung an Kindern muss sichergestellt sein, dass in den Studien bei Erwachsenen keine schwerwiegenden Nebenwirkungen aufgetreten sind. Die Impfstoffentwicklung für Kinder verläuft ähnlich wie die Impfstoffentwicklung für Erwachsene, das heißt, sie durchläuft verschiedene Stufen, in denen die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfungen geprüft werden, bevor sie eine Zulassung erlangen können.

Wie können Kinder besonders geschützt werden?

Kita- und Grundschulkinder scheinen nach allem, was bisher bekannt ist, das Infektionsgeschehen nicht in besonderer Weise anzutreiben und erkranken weniger häufig und stark als Erwachsene. Es ist davon auszugehen, dass mit wirksamen Impfstoffen für Erwachsene, die im Laufe der Zeit in ausreichender Menge für die Bevölkerung vorhanden sein werden, auch das Infektionsgeschehen insgesamt zurückgedrängt werden kann.

Wird es eine Impf-Empfehlung für Kinder geben?

Das ist bisher noch nicht absehbar, Studien dazu sind jedoch geplant und wurden in kleinem Rahmen auch schon begonnen. Es werden zunächst Impfstoffe für Erwach- sene gegen Covid-19 in Deutschland zugelassen werden. Sollte es in Zukunft einmal einen Impfstoff für Kinder geben, muss durch die Zulassungsbehörden sichergestellt sein, dass dieser wirksam ist sowie ein sehr gutes Sicherheitsprofil aufweist. Ein solcher Impfstoff würde dann durch die Stiko bewertet werden. Die Stiko würde in der Folge darüber entscheiden, ob ein solcher Impfstoff für Kinder zu empfehlen ist oder nicht.