Weißensee. Beim Weißenseer Bierfest wurde eine Patenschaft mit der 4. Kompanie des Panzerbataillon 393 „Thüringer Löwe“ besiegelt.

Wasser war am Pfingstsonntag das begehrteste Element in Weißensee. Während sich die Kinder in der Wasserrinne des Marktbrunnens und auf der Runneburg beim Wasserschöpfen vergnügten, genossen die Erwachsen das Nass in veredelter Form – als Gerstensaft. Das Bier floss in Strömen.

Die Sitzplätze wurden rar, als kurz nach 14 Uhr Bürgermeister Matthias Schrot die Besucher des Bierfestes auf dem Marktplatz begrüßte. Zu den Ehrengästen zählten Landrat Harald Henning, Europaparlamentsabgeordnete Marion Walsmann, Landtagskandidatin Rita Schmidtke (alle CDU) sowie Hauptmann Stephan Pegel und Oberstabsfeldwebel Thomas Richter. Die beiden Damen widmeten ihre Grußworte dem Bier und bedienten sich der Zahlen, wie viel Bier pro Jahr pro Kopf getrunken wird.

Einer der Höhepunkte bei der Eröffnung des Bierfestes war die Unterzeichnung der Patenschaftsurkunde zwischen der Stadt Weißensee und der 4. Kompanie des Panzerbataillon 393 „Thüringer Löwe“ der Kyffhäuser-Kaserne Bad Frankenhausen. Wie Schrot betonte, solle der Beschluss des Stadtrates nun besiegelt werden. Schon einmal gab es eine Patenschaft Richtung Bad Frankenhausen, doch war dieses frühere Bataillon aufgelöst worden.

„Die Patenschaft stellt ein sichtbares Zeichen der gesellschaftlichen Verbundenheit der Bundeswehr dar. Die Kontakte wollen wir ausbauen“ , so Bürgermeister Matthias Schrot. Als Stadtoberhaupt mit Braulizenz hatte er für die angetretenen Soldaten eigens ein Fass Bier – naturtrübes Pils – spendiert. Nach der Unterzeichnung der Patenschaftsurkunde übergab Hauptmann Stephan Pegel ein Erinnerungsgeschenk an die Stadt in Form eines Antriebszahnkranzes des Panzers Leopard II mit Widmung.

Nach dem Salutschießen durch die Schützengilde Weißensee wurde zum traditionellen Ritual geschritten. Punkt 14.34 Uhr (angelehnt an das erste Weißenseer Wirtshausgesetz aus dem Jahre 1434) griffen Pegel und Oberstabsfeldwebel Thomas Richter zum Holzhammer und stachen mit jeweils zwei Schlägen die beiden Fässer an. Sowohl das Pils als auch das Ratsbräu dunkel mundete den Führungskräften wie den Soldaten. Das Sömmerdaer Thüringentag-Paar Salzmann und Kölledas Schutzpatron Wippertus überbrachten Grüße und prosteten mit den lokalen Größen.

Abgestimmt auf das diesjährige Bierfest-Motto „Weißensee trifft Österreich“ zeigten sich einige Madl im Dirndl. In den Landesfarben der Alpenrepublik wehten kleine Fähnchen an den Imbissständen. Das Café am Markt servierte Germknödel, Kaiserschmarrn und Käsespätzle. Aus der Steiermark angereist war ein Huthändler, nebenan wurde Schokolade und Marmelade aus Österreich angeboten. Kevin als Andreas Gabalier-Double begeisterte die Massen, am Abend folgten Tanz und Lasershow.

Premiere hatte zum Bierfest eine Reihe von Haus- und Hofflohmärkten. Zahlreiche Weißenseer waren dem Aufruf des Heimat- und Geschichtsvereins „Mein Weißensee“ gefolgt und boten von altem und neuem Hausrat über Werkzeug, Bekleidung bis Kindersachen und Spielzeug auf ihren Grundstücken an. So wie Familie Mensdorf taten sich etliche mit den Nachbarn zusammen. Für Weißensees Besucher neben Bierfest und Mittelaltermarkt eine weitere Gelegenheit, den ein oder anderen Euro auszugeben.