München. Auf den Listen sind Betriebsräte und Mütter rot hervorgehoben. Auch Anmerkungen wie „will nicht“ oder „Aufhebung in Vorbereitung“ stehen hinter einigen Namen der Mitarbeiter.

Die Modekette Zara führt sogenannte schwarze Listen über ihre Mitarbeiter. Das offenbarte jetzt ein Bericht auf einem Infoblog der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi „Verdi bei Zara“.

Auf den Listen werden die Mitarbeiter – zu etwa 80 Prozent Frauen – von ihren Vorgesetzten bewertet. Laut Verdi werden Betriebsratsmitglieder und Mütter „gebrandmarkt“, ihre Namen werden auf den Listen rot markiert. Aber auch Arbeitsverhalten und die weitere Vorgehensweise mit den jeweiligen Mitarbeitern werden dort dokumentiert. So finden sich Anmerkungen wie „will nicht“ oder „Aufhebung in Vorbereitung“ hinter einigen Namen. Auf einer der Gewerksschaft vorliegenden Liste seien auch Schwangere in roter Schrift aufgeführt.

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Die Gewerkschaft Verdi prangert die Arbeitsweise der Modekette schon seit langem an. „Die Dokumente machen aber selbst uns sprachlos“, heißt es in dem Infoblog.

Am vergangenen Freitag zogen etwa 4000 Streikende zum Streikauftakt für den Handel durch München. Darunter auch Zara-Mitarbeiter mit Bannern auf denen zum Beispiel „Schluss mit dem Mobbing gegen Zara-Mamis“ stand. Laut Zara-Betriebsrat wolle man die „perfide und menschenverachtende Personalpolitik“ nicht weiter hinnehmen und nun das Gespräch mit Personalreferenten und Geschäftsleitung suchen.

Deutschlandweit betreibt die Modekette Zara, die zu dem spanischen Großkonzern Inditex gehört, 94 Filialen. Eine davon am Erfurter Anger.

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