Gehlberg. Bis zum Februar bleibt es in Thüringen zu mild. Allergiker könnten früher als sonst Probleme bekommen.

Skilangläufer haben auch in den kommenden Tagen in Thüringen kaum eine Chance, ihren Sport auszuüben. Bis Mittwoch kann es in den Kammlagen des Thüringer Waldes zwar mal einige Zentimeter Neuschnee geben, „doch die Schneedecke bleibt selbst auf der Schmücke nicht geschlossen“, sagt Sebastian Balders vom Deutschen Wetterdienst.

Er spricht von einem „Winterhauch“, denn bis zum Wochenende wird es dann mild: im Flachland betragen die Temperaturen zunächst 6,7 Grad, ab Samstag werden sie sogar deutlich zweistellig, im Bergland liegen sie leicht über der Null-Grad-Grenze, später bei 5,6 Grad. Nachtfröste bleiben aus.

„Winter ist vorerst nicht in Sicht“, blickt Balders voraus. Bisher ist in Thüringen der Januar mit einem Durchschnittswert von 2,5 bereits über 4 Grad zu warm. Und auch in den ersten Februar-Tagen wird es keine durchgreifende Wetter-Wende geben. Die könnte sich laut Meteorologe Peter Zelder aber Mitte nächster Woche einstellen. Gerade die Orte im Thüringer Wald hoffen darauf, zumal die Ferien nahen.

Nach einem grünen Dezember und dem keinesfalls weißen Januar ist schon jetzt absehbar, dass der Winter kürzer denn je ausfällt. Die warme Witterung kann dabei auch die Pflanzenwelt beeinflussen, unter anderem mit Folgen für die Allergiker. „Deren Leidenszeit ist dann länger als gewöhnlich“, stellt Jens Blaschke vom Bereich Agrarmeteorologie fest.

In Thüringen gäbe es bereits Haselblüten und auch Pollen der Erle wären unterwegs. Allerdings will Blaschke keinen Alarm schlagen. Denn wichtige heimische Pflanzen, die als Nektarspender für Insekten wie Bienen dienen, würden erst bei einer längeren Wärmephase von über acht Grad wachsen. Kritisch für die Natur würde es vor allem dann werden, wenn der Frost „bei Obstbäumen zuschlagen würde, die blühen.“ Aber das wäre ja frühestens im Frühjahr der Fall, also ab März. Normalerweise.