Ottstedt bei Magdala. Unbekannte Randalierer hatten das Schmückstück an der Dorfplatz-Linde in der Nacht zum Samstag umgeworfen

Diesen Schreck in der Morgenstunde mussten die Ottstedter erst einmal verdauen: So, wie es seit Jahren Brauch ist, hatten acht erwachsene und weitere junge Mitstreiter um Ideen- und Design-Geberin Antje Eckert am Freitagnachmittag vergangener Woche die Osterkrone auf dem Dorfplatz errichtet. Fast 400 bemalte Ostereier sowie neue bunte Osterfiguren zierten das begrünte Gestell – jedoch nur eine Nacht lang. Offenbar im Schutz der Dunkelheit hatten Unbekannte das österliche Kunstwerk in Magdalas Ortsteil aus der Erde gezogen und umgeworfen.

Die Dekoration blieb beim Sturz der Krone zum Glück weitgehend unbeschädigt. Dennoch wogen der Ärger und das Unverständnis über den Vorfall so schwer, dass die Ottstedter am Samstag die Polizei riefen. Die Beamten hielten es eher für unwahrscheinlich, dass eine Windböe oder eine andere höhere Gewalt als Ursache infrage kamen.

Ohne sich in langen Spekulationen zu ergehen, wer für den Schaden Verantwortung trägt, bauten die Ottstedter ihren Osterschmuck an der Dorflinde wieder auf. Für Sonntag hatte sich der Ort ohnehin zum Frühjahrsputz verabredet. Einige Frauen versammelten sich im Gemeindehaus zum Großreinemachen. Die Feuerwehr packte ihrerseits an, um den Dorfteich auf Vordermann zu bringen und rundherum Wildwuchs zu beseitigen. Und bei dieser Gelegenheit blieb am Vormittag auch noch Zeit, um die Osterkrone wieder aufzubauen.

Antje Eckert und ihr österliches Schmuckstück fanden übrigens schon im Ottstedter Jubiläumskalender von 2010 ihren Platz, als der Ort seine erste beurkundete Erwähnung vor 725 Jahren gefeiert hatte.