Berlin. Wer Sonnencreme nutzt, wähnt sich vor UV-Strahlen in Sicherheit. Aber beim Eincremen machen viele Menschen immer wieder dieselben Fehler.

  • Sonnencreme schützt vor Sonnenbrand und reduziert das Hautkrebsrisiko
  • Damit der Sonnenschutz über den ganzen Tag hinweg gewährleistet ist, sollte die Creme richtig aufgetragen werden
  • Häufig verwendet man zu wenig Creme und vergisst das Nachcremen
  • Besonders nach dem Schwimmen sollte man einige Dinge beachten

Auch wenn die Sonne nicht scheint, raten einige Hautärzte dazu, Sonnencreme zu tragen - vor allem in den Sommermonaten. Denn die Sonne sendet ultraviolette (UV) Strahlen aus, die unsere Haut schädigen, vorzeitig altern lassen und das Hautkrebsrisiko erhöhen. Zuhause wie auch im Urlaub sollten Verbraucher beim Eincremen bestimmte Fehler vermeiden. Wir erklären, wie man Sonnencreme auftragen sollte.

Hautkrebsrisiko durch UVA- und UVB-Strahlen

Es gibt zwei Haupttypen von UV-Strahlen, die auf unsere Haut einwirken: UVA- und UVB-Strahlen. UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein und verursachen vorzeitige Hautalterung und Faltenbildung. UVB-Strahlen hingegen kommen nicht weiter als in die oberen Hautschichten. Langfristige Exposition gegenüber UVA- und UVB-Strahlen, insbesondere ohne angemessenen Schutz, erhöht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Wer zu Sonnencreme greift, kann dem vorbeugen.

Auswahl der richtigen Sonnencreme: Wie hoch sollte der LSF sein?

Die Lichtschutzfaktor (LSF) einer Sonnencreme zeigt an, wie gut sie vor UVB-Strahlen schützt. Ein LSF von 30 bedeutet beispielsweise, dass die Haut theoretisch 30-mal länger der Sonne ausgesetzt werden kann, bevor sie rot wird, als ohne Schutz. Für die meisten Menschen ist ein LSF von 30 ausreichend. Bei heller Haut, vielen Muttermalen oder einer Vorgeschichte von Hautkrebs (auch in der Familie) ist ein LSF von 50 die beste Wahl.

Welchen LSF der Sonnencreme für Sie in Frage kommt, hängt von Ihrem Hauttyp ab. Im Folgenden finden Sie eine Tabelle mit empfohlenen LSF-Werten für verschiedene Hauttypen:

HauttypEigenschaftenLSF
Typ ISehr helle Haut, blondes oder rotes Haar, Sommersprossen, verbrennt schnell, bräunt nie50+
Typ IIHelle Haut, blondes oder hellbraunes Haar, verbrennt schnell, bräunt langsam30-50
Typ IIIHaut von mittlerer Farbe, dunkles Haar, verbrennt manchmal, bräunt langsam20-30
Typ IVOlivenfarbene oder bronzefarbene Haut, dunkles Haar, verbrennt selten, bräunt leicht15-20
Typ VDunkle Haut, dunkles Haar, verbrennt nie, bräunt leicht10-15
Typ VISehr dunkle Haut, schwarzes Haar, verbrennt nie, bräunt leicht10 oder weniger

Worauf sollte ich beim Kauf von Sonnencreme achten?

Achten Sie beim Kauf einer Sonnencreme auf die Inhaltsstoffe. Eine gute Sonnencreme sollte sowohl UVA- als auch UVB-Schutz bieten. Suchen Sie nach dem UVA-Logo auf der Verpackung, das anzeigt, dass das Produkt ausreichend UVA-Schutz bietet.

Darüber hinaus sollten Verbraucher eine Sonnencreme ohne den Inhaltsstoff Octocrylen auswählen. Das ist ein chemischer UV-Filter, der vor allem gegen UVB-Strahlen schützt. Es wird auch als Antioxidans eingesetzt, um die Stabilität von Sonnencremes zu erhöhen. Für die Gesundheit ist die Substanz aber bedenklich. So ist bekannt, dass Octocrylen Kontaktallergien auslösen kann. Vermutet, wissenschaftlich noch nicht belegt, ist zudem der Umstand, dass der UV-Filter den Hormonhaushalt beeinflussen könnte, wie etwa Studien an Zellkulturen nahelegen.

Eine Alternative zu Octocrylen sind mineralische Filter, die nicht in die Haut eindringen, sondern auf der oberen Hautschicht verbleiben. Die Pigmente aus den Filtern wirken wie ein Spiegel, da sie die Sonnenstrahlen reflektieren.

Was bedeutet wasserfest bei einer Sonnencreme?

Wählen Sie eine wasserfeste Sonnencreme, insbesondere wenn Sie schwimmen oder Sport treiben. Wenn die Haut aufweicht, wird sie lichtdurchlässiger und kann daher schneller einen Sonnenbrand entwickeln. Da Wasser die Sonne reflektiert, sind zudem alle Körperteile, die sich nicht unter der Wasseroberfläche befinden, den UV-Strahlen noch stärker ausgesetzt.

Mit einer wasserfesten Sonnencreme ist die Haut im Meer und Pool besser geschützt. Hersteller können ihrer Sonnencreme das Prädikat „wasserfest“ verleihen, wenn nach zwei zwanzigminütigen Aufenthalten im Wasser noch mindestens fünfzig Prozent des Lichtschutzfaktors vorhanden ist. „Extra wasserfest“ ist eine Sonnencreme, wenn man nach vier zwanzigminütigen Runden im Wasser mit mindestens fünfzig Prozent des LSF geschützt ist.

Wie viel Sonnencreme sollte ich auftragen?

Um einen angemessenen Schutz zu gewährleisten, sollte eine ausreichende Menge Sonnencreme aufgetragen werden. Eine Faustregel ist, dass für einen Erwachsenen etwa 6 Teelöffel Sonnencreme benötigt werden, um den gesamten Körper abzudecken. Konkret bedeutet das, dass man für jede einzelne Körperregion (z.B. Bauch, Brustkorb, oberer Rücken, vordere Beine) einen Strang Sonnencreme, der von der Fingerspitze des Mittelfingers bis zum Handgelenk reichen sollte, braucht. Und das sollte am Tag mehrmals wiederholt werden. Nach einer Woche Urlaub an der Sonne sollte ein Erwachsener drei Flaschen mit je 200 ml Sonnencreme aufgebracht haben.

Wie verteilte ich Sonnencreme auf dem Körper?

Tragen Sie die Sonnencreme gleichmäßig auf alle Hautpartien auf und verreiben Sie sie so, dass keine weißen Flecken mehr zu sehen sind. Achten Sie darauf, auch schwer erreichbare Stellen wie den Rücken oder die Rückseite der Beine abzudecken. Einige Stellen werden beim Auftragen von Sonnencreme oft ausgelassen: Vergessen Sie nicht, Ihre Ohren, den Nacken, die Oberseite Ihrer Füße und die Unterseite Ihrer Arme zu schützen. Bei kahlen oder lichter werdenden Haaren ist auch der Schutz der Kopfhaut wichtig – hier kann ein Sonnenschutzspray oder ein breitkrempiger Hut hilfreich sein.

Wann sollte ich Sonnencreme auftragen?

Tragen Sie die Sonnencreme mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad auf, damit sie genügend Zeit hat, in die Haut einzuziehen und optimalen Schutz zu bieten. Wenn Sie aus dem Wasser kommen, sollten Sie die Creme nicht direkt auftragen, sondern erst dann, wenn die Haut wieder vollständig trocken ist. Handelt es sich nicht um eine wasserfeste Sonnencreme, ist es wichtig, nach jedem Aufenthalt im Wasser den Sonnenschutz zu erneuern.

Wie oft sollte ich mich mit Sonnencreme eincremen?

Nach jedem Schwimmen, starkem Schwitzen oder Abtrocknen der Haut mit einem Handtuch heißt es: Sonnencreme auftragen. Wenn Sie lediglich in der Sonne sitzen, weder ins Wasser gehen noch stark schwitzen, sollten Sie spätestens nach zwei Stunden zur Sonnencreme greifen, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Darf ich Sonnencreme vom Vorjahr verwenden?

Auf jeder Sonnencreme ist in der Regel ein Symbol bedruckt, auf dem ein geöffneter Tiegel, ein „M“ (für Monat) und eine Zahl zu sehen sind. So bedeutet etwa das Symbol „M12“, dass die Creme geöffnet 12 Monate haltbar ist. Unabhängig davon ist das Mindesthaltbarkeitsdatum, das die Haltbarkeit im ungeöffneten Zustand angibt. An beide Angaben sollte man sich unbedingt halten. Abgelaufene Sonnencreme ist mitunter nicht mehr wirksam, da sich die Inhaltsstoffe verändern, wenn sie mit Sauerstoff reagieren. Es ist zudem nicht ausgeschlossen, dass sich bei dieser chemischen Reaktion krebserregende Stoffe bilden.

Wichtig: Lagern Sie die Sonnencreme an einem kühlen, trockenen Ort und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung oder Hitze, um die Wirksamkeit des Produkts zu erhalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein guter Sonnenschutz ist unerlässlich, um Hautschäden durch UVA- und UVB-Strahlen sowie das Risiko von Hautkrebs zu minimieren. Wählen Sie eine geeignete Sonnencreme mit ausreichendem LSF und achten Sie auf die richtige Anwendung, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten. Denken Sie daran, die Sonnencreme regelmäßig aufzutragen und auch schwer erreichbare oder oft übersehene Stellen zu schützen.