Berlin. Wer war der Heilige Valentin? Ist der Valentinstag eine Erfindung der Blumenindustrie? Wichtige Fakten rund um den Tag der Liebe.

  • Am 14. Februar feiern Millionen Paare weltweit den Valentinstag
  • Doch warum wird ausgerechnet dann die Liebe zelebriert?
  • Wir haben die wichtigsten Fakten rund um den Valentinstag für Sie zusammengefasst

Am Valentinstag zelebrieren viele Paare ihre Liebe auf besonders romantische Weise. Einige Menschen sind vom "Tag der Liebe" dagegen eher genervt – während andere peinlich berührt vor ihrem Partner stehen, weil sie vergessen haben, ein Geschenk zu besorgen. Um das zu vermeiden – schließlich sollte es nicht ausgerechnet am 14. Februar Streit geben – beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um den Valentinstag.

Fakten zum Valentinstag: Wann ist der Tag der Liebe?

Der Valentinstag findet jedes Jahr am 14. Februar statt. 2024 fällt der Tag der Liebe somit auf einen Mittwoch. Da er kein gesetzlicher Feiertag ist, haben Paare allerdings nicht den ganzen Tag für sich Zeit. Wer ein romantisches Essen im Restaurant plant, sollte daher frühzeitig reservieren. Auch interessant: Valentinstag – Die besten WhatsApp-Sprüche für Verliebte

Was wird am Valentinstag gefeiert?

Millionen Paare auf der ganzen Welt zelebrieren am Valentinstag ihre Liebe, schenken sich Blumen, gehen essen und verbringen den Tag zusammen. Kaum einer weiß aber, warum man sich am Valentinstag so um den Partner bemüht.

Ursprünglich war der Valentinstag ein kirchlicher Gedenktag, der auf einen der frühsten Christen zurückging: Valentin von Terni. Der Heilige Valentin lebte im 3. Jahrhundert nach Christus. Damals war das Christentum im Römischen Reich nicht nur eine sehr kleine Religion, sie war auch noch verboten. Trotzdem traute Valentin Liebespaare nach dem christlichen Glauben. Nach der Hochzeit habe er der Überlieferung nach den Paaren Blumen geschenkt, die er in seinem Garten pflückte. Selbst Soldaten, denen es nach römischem Gesetz untersagt war zu heiraten, soll Valentin getraut haben.

Valentinstag: Die brutale Geschichte hinter dem Fest

Die romantische Geschichte fand allerdings ein abruptes und ganz und gar unromantisches Ende für Valentin von Terni. Valentin wurde festgenommen und enthauptet – am 14. Februar 269. Ihm zu Ehren ist der 14. Februar als Gedenktag erhalten geblieben.

Auch wenn die Kirche Valentin von Terni heiligsprach, so ist seine Existenz historisch tatsächlich schwer nachzuweisen und sagenumwoben. Zeitgleich gab es nämlich auch noch Valentin von Rom, ebenfalls ein Märtyrer. Es könnte daher sein, dass die Geschichten über zwei verschiedene Valentins zu einer verwoben wurden.

Steckt die Blumenindustrie hinter dem Valentinstag?

Die historisch unsichere Beweislage rund um den Heiligen Valentin führte schließlich zu einer ganz eigenen Theorie: Der Valentinstag ist eine kapitalistische Erfindung. Was für ein trefflicher Zufall ist es doch, dass der heilige Valentin den Paaren ausgerechnet Blumen aus seinem Garten schenkte und damit die Blumen zum Symbol des Valentinstags machte. Viele Skeptiker glauben allerdings nicht an Zufälle. Sie meinen: Die Lobby der Blumenhändler und Süßwarenverkäufer hat sich den Tag ausgedacht, um den eigenen Gewinn zu steigern.

Dabei sollte aber bedacht werden: Der Tag ist schon viel älter als die Blumenlobby und erst recht als die Süßwarenindustrie. Papst Gelasius nahm den Valentinstag 469 in den Generalkalender auf, aus dem er allerdings 1969 wieder herausflog. Trotzdem wurde Valentin schon lange gedacht, bevor der Blumenhandel seine heutigen Züge erreichte.

Dennoch lässt sich festhalten, dass Blumenhändler und Süßwarenhersteller es perfekt verstehen, den Valentinstag zu bewerben und ihren Profit daraus zu ziehen. Laut einer Umfrage des Instituts IFH Köln im Auftrag des Handelsverbands Deutschland tätigten 2021 rund 17 Prozent der Bürger für den Valentinstag gezielt zusätzliche Einkäufe. Für den Handel bedeutet das einen Milliarden-Umsatz.

Ein Strauß roter Rosen ist ein klassisches Valentinstagsgeschenk.
Ein Strauß roter Rosen ist ein klassisches Valentinstagsgeschenk. © dpa-tmn | Robert Günther

In den Wochen vor dem Tag der Liebe leuchten in vielen Schaufenstern rote Herzen oder Luftballons und Pralinenpackungen in Herzform. Mittlerweile finden sich selbst bei Discountern wie Lidl und Aldi zahlreiche Artikel passend zum Valentinstag. 2018 transportierte allein die Lufthansa 800 Tonnen rote Rosen nach Deutschland – die meisten kommen aus den Niederlanden.

Die Blumenbranche nutzt den Tag perfekt aus: Die Preise steigen durchschnittlich um rund acht Prozent an, der Umsatz der Blumenhändler liegt am Valentinstag 400 Prozent über dem Durchschnitt.

Was sind gute Valentinstagsgeschenke?

Rote Rosen zum Valentinstag sind der Klassiker. Drei Viertel der Valentinstagsgeschenke sind Blumen, jedes sechste Geschenk ist eine Süßigkeit. Eine vergangene Auswertung von Google Trends zeigt, dass bei den Blumen Rosen und bei den Süßwaren Schokolade am beliebtesten sind. Auch Pralinen gehören zu den Valentinstags-Klassikern. Aber: Es geht noch viel besser und romantischer.

Denn: Selbermachen ist immer besser. Das können die besagten Pralinen sein, aber auch selbstgebastelte Geschenke wie ein Fotoalbum, selbstgemachte Schokolade oder der Lieblingskuchen der Partnerin oder des Partners können Freude bereiten. Und auch ein Liebesbrief kann ein sehr persönliches Geschenk sein.

Fast die Hälfte der Beschenkten erhält eine Karte, jeder Dritte ein Abendessen. Eine erotische Komponente darf am Valentinstag natürlich auch nicht fehlen, jedes zehnte Geschenk sind Dessous. Auch Parfum wird gerne verschenkt.

Weil Freizeit rar ist, wird es auch immer beliebter, gemeinsame Zeit zu verschenken. So stehen beispielsweise Kochkurse, Wellness und Theaterbesuch hoch im Kurs. Auch Hotels freuen sich am Valentinstag über regen Zulauf – und ziehen teils kräftig die Preise an. Die beliebtesten Reiseziele am Valentinstag sind Paris und Venedig.

Wie sieht es mit erotischen Geschenken zum Valentinstag aus?

Der Onlinehandel boomt auch am Valentinstag. Nicht nur Blumen werden mittlerweile bequem vom Sofa aus bestellt, vor allem landet alles rund um die – körperliche – Liebe im Online-Warenkorb.

Verliebte werden sich auch dieses Jahr am Valentinstag nicht vom Feiern abhalten lassen. Trauungen gibt es jedoch fast keine. (Symbolbild)
Verliebte werden sich auch dieses Jahr am Valentinstag nicht vom Feiern abhalten lassen. Trauungen gibt es jedoch fast keine. (Symbolbild) © dpa | Susann Prautsch

Wird der Valentinstag auch in anderen Ländern gefeiert?

Der Valentinstag wird weltweit gefeiert. Hier einige Beispiele:

  • In den USA ist es ein beliebter Brauch, dass sich Schulkinder und Jugendliche mit selbst geschriebenen Valentinskarten eine Freude machen. Rund 190 Millionen Karten werden am Valentinstag verschickt.
  • Wer keinen festen Partner hat, muss in Großbritannien nicht traurig sein. Denn dort werden am Valentinstag Paare zugelost, die sich dann gegenseitig eine kleine Aufmerksamkeit schenken. Laut timeanddate.com geben die Briten pro Jahr rund 1,3 Milliarden Pfund (ca. 1,48 Milliarden Euro) für Valentinsgeschenke aus.
  • In Südafrika ist der Valentinstag ein optischer Hingucker. Denn die Menschen kleiden sich in Weiß und Rot, um so Reinheit und Liebe zu symbolisieren.
  • In Japan schenken die Frauen den Männern am Tag der Liebe dunkle Schokolade. Einen Monat später, also am 14. März, sind dann die Männer an der Reihe und revanchieren sich mit weißer Schokolade.
  • In China findet das Pendant zum Valentinstag, das Qixi-Fest, nicht am 14. Februar, sondern am Abend des siebten Tages des siebten Monats nach dem chinesischen Mondkalender statt. In China ist es Brauch, dass sich junge Frauen am Qixi-Fest treffen, um gemeinsam Nadeln einzufädeln. Auch werden Früchte kunstvoll geschnitzt, beispielsweise in Form von Vögeln oder Blumen.

Valentinstag: Ist es okay, das Fest zu hassen?

Wer gerade nicht verliebt ist, dem dürfte der Valentinstag ziemlich egal sein. Doch auch viele Paare halten nicht viel davon, den 14. Februar als Tag der Liebe zu zelebrieren. 40 Prozent der Deutschen gaben 2015 an, dass sie den Tag hassen würden.