Sondershausen. Nur wenige gehen beim Anbaden in das kalte Wasser. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes kündigt den Pachtvertrag für die Bebraer Teiche mit der Stadt zum Jahresende.

Während in den meisten Freibädern noch nicht einmal das Wasser eingelassen ist, lud man am Samstag an den Bebraer Teichen schon zum ersten Bad des Jahres. Es könnte zugleich das letzte Anbaden gewesen sein. Der DRK-Kreisverband wird seinen Pachtvertrag mit der Stadt zum Jahresende beenden. Das Vertrauen zum Vertragspartner sei gebrochen, sagte Karl-Heinz Genzel, Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes.

Die gemessene Wassertemperatur von 15 Grad Celsius sollte vermutlich die letzten Zweifler von einem Sprung in das Wasser überzeugen – besonders lange hielt es keiner der fünf Anbader im Wasser des Sondershäuser Naturbades aus.

Die 78-jährige Gisela Everhardt gehört seit ihrem Umzug von Berlin nach Sondershausen zu den Stammgästen. „Hier war ich zum vierten Mal dabei – immer im selben Badeanzug“, lachte die Seniorin. Während ihre Freundinnen am Samstag noch die warmen Sonnenstrahlen vom Ufer aus genossen, geht die Frauentruppe nach eigenen Angaben nach der Eröffnung des Bergbades im Mai vier Monate lange täglich gemeinsam baden. Im Winter nutzen sie wöchentlich einmal das Angebot in der Bundeswehrschwimmhalle.

Auch Regina Girschele, Leiterin der DRK-Wasserwacht, ist seit über zehn Jahren beim Anbaden dabei und schwärmte über die Wasserqualität: „Man kann bis zum Grund gucken.“

Heike Jülicher ist seit dem vergangenen Jahr als Objektverantwortliche im Naturbad tätig. Sie sprach von rund 13.000 Besuchern im Vorjahr – und hofft auf ein ähnlich gutes Ergebnis in dieser Saison.

Von den Eintrittsgeldern allein kann das DRK den Badebetrieb nicht finanzieren. Genzel hoffte auf eine Zusage für einen Wohnmobilstellplatz und zeigte sich enttäuscht, dass die Stadtverwaltung nicht mit dem DRK plane. „Die Stadt lehnt eine Zusammenarbeit ab. Zum Jahresende steigen wir nach sechs Jahren aus“, sagte Genzel.