Jena. Wegen der Baustelle im Rautal muss der JES-Bus in Jena durch die Schützenhofstraße fahren. Das ist eine richtige Herausforderung.

Bewohner des Nordgebietes haben den Busfahrern der Linie 422 ihr herzliches Beileid ausgesprochen. Die neue Fahrtroute ist nämlich eine bisher nie dagewesene Herausforderung.

„Heute früh, 6.43 Uhr ‘kämpft‘ sich ein Bus der Linie 422 der JES durch die nördliche Schützenhofstraße. Für den Busfahrer eine absolutes Kunststück und für die anderen Verkehrsteilnehmer nicht nachvollziehbar“, hieß es in einer Mail an die Zeitung. Ärger und Schäden seien da doch programmiert, so der Leser weiter.

Linie 422 ist eine Linie der Regionalbusgesellschaft JES. Die Route führt von Jena nach Dornburg und Dorndorf. Dabei werden teilweise auch Ortschaften auf der Saaleplatte angefahren. Und genau der Ableger über Nerkewitz, Lehesten, Rödigen hat nun den Umleitungsstress.

Von der Jenaer Nahverkehrsgesellschaft, die mit der JES innerhalb des Verkehrsverbundes kooperiert, war zu erfahren, dass die Baustelle auf der Rautalstraße der Grund für die neuen Wege ist. Die sei nämlich ein Stück Richtung Rautal gewandert, so dass einzelne Busse über die Closewitzer Straße und die nördliche Schützenhofstraße fahren müssten. Mit der Stadt gebe es hierzu aber noch weitere Abstimmungen.

Zwar ist da auch schon die Linie 15 baustellenbedingt über die „Serpentine“ gefahren, doch das ging immer auch mit „verkehrsorganisatorischen Maßnahmen“ einher. Auf Deutsch: Parkplätze fielen weg, was aber schlecht ankam im Stadtteil. Im Falle der Linie 422 müsste dieses Opfer für sehr wenige Busse gebracht werden, die meist auch bei weitem nicht so gut besetzt sind wie die „15“.

Gestern Morgen dürften sich die JES-Busfahrer erstaunt die Augen gerieben haben. Die Autos waren von der Straße verschwunden; der Parkstreifen auf der Ostseite war komplett geräumt – aber nicht für den Bus. Mittwochs kommt ganz fahrplanmäßig die Kehrmaschine.