Landkreis. Die „Lange Nacht der Museen“ im Weimarer Land beweist auch in diesem Jahr eine Menge Anziehungskraft

Die Mittagssonne strahlte noch, als am Samstag die „Lange Nacht der Museen“ im Weimarer Land begann. Oswald und Erika Malarski hatten auf ihrem Gehöft in Leutenthal einen kleinen Zelt-Pavillon aufgebaut, in dem sie Kaffee, Tee und Gebäck gratis bereitstellten – und noch bevor sie 13 Uhr ihr Scheunenmuseum offiziell öffneten, waren die ersten Besucher da. Barbara Olschowsky und Inga Potengowski kennen die Gastgeberin schon seit Jugendzeiten und waren nach längerer Zeit mal wieder neugierig auf die Sammlung der Malarskis. Diese laden in jedem Jahr zu einer Insekten-Sonderschau ein und verbanden sie diesmal mit der Museumsnacht.

Es dauerte nicht lange, bis der dritte Besucher eintraf: Für Thomas Gottweiss, als Bürgermeister der Gemeinde Ilmtal-Weinstraße seit Januar auch für Leutenthal zuständig, war es der erste Rundgang durch das Museum, in dem neben mehr als 3000 Käfer- und Schmetterlingspräparaten auch jede Menge alte Spielzeuge, Haushaltsgegenstände oder technische Raritäten zu besichtigen sind.

Als „Schmetterling des Jahres 2019 für Leutenthal“ präsentierten die Malarskis das Rote Ordensband. Lebendig wurde das Programm aber vor allem durch Hausherr Oswalds Berichte über seine regelmäßigen Touren auf den Ettersberg, wo zuletzt seltene Arten wie Schillerfalter, Kleiner Eisvogel und sogar der 1853 zuletzt offiziell beobachtete Bläuling wieder auftauchen. „Ich vermute die Trockenheit des vorigen Jahres als Ursache“, so der passionierte Sammler.

Im Weimarer Land luden außerdem unter anderem das Apothekenmuseum Blankenhain, das Coudrayhaus Bad Berka, die Heimatmuseen Altdörnfeld und Nohra oder das Korbmachermuseum Tannroda zum Nachtbesuch. In Apolda waren eine Benefizversteigerung von Bildern im Avantgarde-Kunsthaus und ein Clubkonzert in der Kulturfabrik die Höhepunkte.