Sömmerda. Territorialverband und Verein „Brauhauswiese“ starten Projekt und helfen bei der Bewirtschaftung einer seit drei Jahren leer stehenden Parzelle

„Im Garten ankommen“ heißt das Projekt, das der Territorialverband „Thüringer Becken“ der Gartenfreunde und der Kleingartenverein „Brauhauswiese“ in Sömmerda besiegelten. Der Verband pachtet eine Parzelle im Verein und stellte sie Geflüchteten aus Eritrea zur Verfügung. Dazu wurde jetzt der Nutzungsvertrag unterschrieben.

Schon ein paar Tage lang hatten Babahabelom Desbele, Samuel Kahsay und Major Gebrhiwet unter Anleitung von den Fachberatern Sven Röbbenack vom Territorialverband und Wolfgang Güldner vom Verein die seit drei Jahren leer stehende Parzelle für die Nutzung vorbereitet. Sie entfernten Rasen und Unkraut und legten Beete an, auf denen Kartoffeln, Tomaten und Karotten und Zitronen wachsen sollen, erzählen die drei jungen Männer. Sie waren im Jugendtreff B 27 auf das Projekt aufmerksam geworden. „Wir möchten Leute kennenlernen, mit ihnen zusammenarbeiten und nicht nur zu Hause sitzen“, sagen sie.

Kartoffeln, Tomaten und Zitronen sollen wachsen

Entstanden war die Idee zu dem Projekt im April, berichtet Christian Hoßbach, Vorsitzender des Territorialverbands „Thüringer Becken“ der Gartenfreunde. Einige Mitgliedsvereine hatten von ähnlichen Konzepten in anderen Kreisverbänden berichtet und gefragt, ob man dies nicht auch tun wolle. So nahmen die Gartenfreunde über den in Nachbarschaft ihrer Geschäftsstelle befindlichen Jugendtreff B 27 Kontakt zu den jungen Männern auf.

Mit dem Wort „ankommen“ im Projektnamen sei zum einen das tatsächliche Ankommen in den Kleingartenanlagen gemeint, zum anderen auch das Ankommen und Integrieren in der Gemeinschaft der Kleingärtner. Der Verband trage die Pacht, stelle Gartenutensilien sowie Pflanzgut zur Verfügung und stehe den jungen Männern mit gärtnerischem Rat zur Seite, erklärt Hoßbach.

Der Vorsitzende des Vereins „Brauhauswiese“, Thomas Daniel, freut sich über das Interesse der Eritreer am Kleingarten und ist davon überzeugt, dass der Verein davon nur profitieren könne. Es gebe bei einigen Gartenfreunden auch ein paar latente Ängste, aber er sei da ganz offen und der Meinung, dass jeder eine Chance verdiene.

Verbandsfachberater Sven Röbbenack möchte den jungen Männern alles zeigen, was es in einem Kleingarten gibt. Weitere Beete sollen angelegt werden, vielleicht auch ein Hochbeet und ein Insektenhotel gebaut werden. Er werde öfter auf der Parzelle vorbeischauen und stehe auch sonst mit den Eritreern in Kontakt. Und natürlich werde man sich im Garten auch mal zusammensetzen, eine Wurst grillen und eine Cola trinken.