Es sind oft die kleinen Nebensätze, die einen aufhorchen lassen. Mehr als Füllworte ausgesprochen, bergen sie oft tieferen Sinn oder wecken Erinnerungen. Als am Samstag zur Eröffnung des ...

Es sind oft die kleinen Nebensätze, die einen aufhorchen lassen. Mehr als Füllworte ausgesprochen, bergen sie oft tieferen Sinn oder wecken Erinnerungen. Als am Samstag zur Eröffnung des diesmal zweitägigen Markttreibens zum Wippertusfest das Bühnenprogramm vorgestellt wurde, war die Modenschau dem Moderator eine besondere Erwähnung wert. Eine solche, so hieß es, habe es schon eine ganze Weile zu dieser Gelegenheit nicht mehr gegeben.

Das könne, so die Vermutung, damit zusammenhängen, dass es um 2000 in Kölleda noch um die sieben Bekleidungsgeschäfte gegeben habe – und jetzt, leider, nur noch eines.

Das erinnerte mich daran, dass meine Eltern sogar in den Jahren noch weit vor der Jahrtausendwende und von „hinterm Berg“, also aus dem Unstruttal, eigentlich immer nach Kölleda gefahren waren, wenn es galt, mal etwas Schickeres oder aber überhaupt etwas Anziehbares zu erwerben. Da war Kölleda ihre erste Wahl.

Eine Mischung aus proportionaler Notwehr und der Gewissheit, etwas Kleidsames zu finden, trieb sie an. „Dick & chic“ könnte ihr bevorzugtes Geschäft am Markt gehießen haben. Muss es aber nicht. Für mich gab es da zu der Zeit (noch) nichts. Ich blieb draußen. Jetzt, wo ich zur Zielgruppe gehören würde, findet das Angebot nicht mehr statt.

Immerhin: Zum Wippertusfest hatte doch glatt so ein Pop-up-Outlet-Klamotten-Laden, also einer auf Zeit, kurz geöffnet.