Am Gardasee wurden mehrere Fälle von Dengue-Fieber gemeldet. Das Auswärtige Abend hat seine Reisehinweise daraufhin aktualisiert.

Vor allem in tropischen Regionen können Urlauber auf Mückenarten treffen, die das Dengue-Fieber übertragen. Doch auch in Europa können Mücken Menschen damit infizieren. Mehrere Fälle sind nun am Gardasee im Norden Italiens gemeldet worden. Das Auswärtige Amt hat daraufhin seine Reisehinweise für das Land angepasst.

Dort heißt es: "Dengue-Viren werden vereinzelt in Italien durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf." Insgesamt seien Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht.

Dengue-Fieber in Italien – Das rät das Auswärtige Amt:

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.

Dengue-Fieber in Deutschland: So oft wird das Virus eingeschleppt

Pro Jahr werden in Deutschland mehrere 100 bis über 1000 eingeschleppte Dengue-Infektionen erfasst. Knapp jede und jeder dritte Betroffene kam dabei von einer Thailand-Reise zurück. Bei welchen Symptomen sollten Reisende und Reiserückkehrer an Dengue denken? Vorab: Nur rund jede vierte Infektion geht mit Krankheitssymptomen einher, heißt es vom Centrum für Reisemedizin (CRM).

Wenn sie es tut, dann beginnt die Erkrankung oft mit plötzlichem, hohem Fieber. Weitere Anzeichen: Gliederschmerzen und Kopfweh, das gefühlt hinter den Augen sitzt. Außerdem kann es zu flächigen Hautausschlägen kommen, die wie ein Sonnenbrand aussehen.

Laut Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM, hört das Fieber nach vier bis fünf Tagen von alleine wieder auf. Hält es an oder verläuft in Schüben, spreche das gegen Dengue. Das gilt auch, wenn sich erst mehr als zwei Wochen nach der Reiserückkehr Symptome zeigen. Denn: Die Inkubationszeit liegt meist bei vier bis sieben Tagen, in Einzelfällen kann sie länger sein.

Dengue-Fieber: Bei rund einem Prozent kommt es zu schweren Verläufen

Bei einem kleinen Teil der Betroffenen - einem Prozent, so das CRM - kommt es zu schweren Verläufen. Ursache dafür ist, dass die Infektion feine Blutgefäße durchlässig werden lässt. So kann Flüssigkeit aus dem Gewebe ins Blut eintreten. Warnsignale dafür sind Bauchschmerzen, anhaltendes Erbrechen, Luftnot oder Blutungen der Schleimhäute, zum Beispiel des Zahnfleisches.

Gerade um den fünften Krankheitstag herum sollte man darauf achten, ob sich diese Beschwerden zeigen, rät das CRM. Bleiben schwere Verläufe unbehandelt, können sie tödlich enden. Gut zu wissen: Bei der ersten Dengue-Infektion ist ein schwerer Verlauf selten.

So beugen Reisende einer Ansteckung mit dem Virus vor

Wer in ein Gebiet reist, in dem Dengue übertragen wird, braucht guten Mückenschutz. Vor Stichen können sich Reisende mithilfe von Repellents schützen, die auf die Haut aufgetragen werden und Mücken fernhalten. Auch Kleidung schützt.

Es gibt zudem zwei Impfstoffe gegen das Dengue-Fieber – darunter einer, der für Reisende infrage kommt. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat das Vakzin Qdenga Ende 2022 zugelassen, und zwar für Erwachsene und für Kinder ab vier Jahre. Die Ständige Impfkommission Stiko prüft derzeit eine mögliche Impfempfehlung für Reisende in Dengue-Gebiete. (lro/dpa)