Brisbane. Australiens Gold Coast gilt als Badeparadies. Nachdem hochgiftige Irukandji-Quallen mehrere Menschen verletzten, herrscht nun Alarm.

Herrliche Sandstrände, kristallklares Wasser und spannende Tauchspots – die Gold Coast nahe der Millionenstadt Brisbane gilt als absolutes Badeparadies. Auf der Urlaubsinsel K‘gari herrscht seit einigen Tagen allerdings Alarmzustand. Innerhalb von nur vier Tagen sind sechs Menschen im Meer vor der Insel gestochen worden – allem Anschein nach von Irukandji-Quallen.

Zeugin berichtet: „Es war beängstigend“

Carukia barnesi, so ihr wissenschaftlicher Name, gehören zur Klasse der Würfelquallen. Die Tiere haben einen Durchmesser von nur etwa ein bis zwei Zentimetern, sind durchsichtig und im Wasser für das menschliche Auge kaum zu erkennen. Allerdings verfügt Carukia barnesi über bis zu einem Meter lange Tentakel mit einem hochpotenten Nesselgift. Dieses kann beim Menschen das gefürchtete Irukandji-Symptom auslösen. Typische Merkmale nach einem Stich sind unter anderem heftige Bauch- oder Rückschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Panikattacken. Ohne medizinische Betreuung sind die Symptome lebensbedrohlich.

Auch interessant: Giftquallen überschwemmen Mittelmeer

Wie die Nachrichtenseite News.com.au unter Berufung auf Rettungskräfte berichtet, sind unter den Verletzten auch mehrere Kinder. Die Mutter eines acht Jahre alten Jungen sagte dem Sender 9News, ihr Sohn habe vor Schmerzen geschrien. „Er begann sich zu übergeben und sagte, er könne sein Bein nicht mehr spüren. Es war beängstigend.“ Besuchern von K‘gari wurde davon abgeraten, weiter in der Gegend zu schwimmen. Die meisten Verletzten mussten mit Rettungshubschraubern ins Hervey Bay Hospital auf dem Festland geflogen werden.

Lesen Sie auch: Ohne Sinn und Verstand? Diese Tiere haben kein Gehirn

Normalerweise leben Irukandjis eher in tropischeren Gewässern im Norden von Queensland und im Northern Territory. Bestimmte Strömungen könnten jedoch dazu führen, dass die Quallen weiter nach Süden wanderten, hieß es. Experten befürchten, dass der Klimawandel sie in Zukunft noch weiter nach Süden drängen könnte.

Australiens Nord- und Ostküste gilt als wahres Quallen-Paradies. Neben vielen harmlosen Quallen kommen dort auch mehrere gefährliche Würfelquallenarten vor. Mit ihren langen Tentakeln suchen sie im Meer nach Nahrung. Auf diesen Fangarmen sitzen giftige Nesselzellen, die bei Berührung auch für Menschen gefährlich sein können. Als giftigste Qualle überhaupt gilt die sogenannte „Seewespe“ (Chironex fleckeri). Unter ihrem Schirm sitzen 60 bis zu drei Meter lange Tentakel. Kommt ein Mensch mit ihnen in Berührung, kann dies binnen weniger Minuten zum Tod führen. Über 60 Todesfälle wurden an Australiens Küsten bisher dokumentiert.

tok