Berlin. Zwei maskierte Angreifer haben während des Sonntagsgottesdienstes eine Kirche in Istanbul überfallen und einen Menschen getötet.

Zwei maskierte Männer haben in der Millionenmetropole Istanbul eine katholische Kirche angegriffen und einen Menschen getötet. Die beiden hätten am Sonntag einen Teilnehmer des Gottesdienstes mit einer Waffe attackiert, teilte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya auf der Plattform „X“ (vormals Twitter) mit. Der Angegriffene sei gestorben.

Die Hintergründe der Tat werden demnach untersucht. Die Täter seien flüchtig. Nach ihnen werde gefahndet. Der Sender CNN Türk berichtete, die Polizei hätte an wichtigen Verkehrspunkten Straßensperren errichtet und führe verschärfte Kontrollen durch.

Auf Bildern der Nachrichtenagentur DHA, die von einer Überwachungskamera vor der Kirche stammen sollen, war zu sehen, wie sich zwei in schwarz gekleidete Personen mit schwarzen Masken langsam näherten. Die katholisch-italienische Kirche Santa Maria befindet sich im Istanbuler Stadtteil Sariyer.

Türkischer Innenminister: Täter töteten das Opfer gezielt, Motiv bisher unklar

Präsident Recep Tayyip Erdogan rief den Pfarrer der Kirche an und bekundete sein Beileid. Nach Angaben seines Büros versicherte Erdogan, dass alles getan werde, „um die Täter so schnell wie möglich zu fassen“. Das Motiv für den Angriff blieb zunächst unklar.

Innenminister Yerlikaya besuchte den Tatort am Nachmittag und sagte, man werde nicht zulassen, dass jemand den Zusammenhalt in der Türkei zerstöre. Laut Yerlikaya deutete alles darauf hin, dass die beiden Männer ihr Opfer gezielt töteten. Er erklärte: „Wir verurteilen diesen abscheulichen Angriff auf das Schärfste“.

Laut den Behörden scheint sich der Angriff nicht gegen die katholische Kirche gerichtet zu haben. Auch machten die Behörden zunächst keine genaueren Angaben zur Art der verwendeten Waffe. Medienberichte zu Verletzten bestätigte der türkische Innenminister zunächst nicht.

Papst Franziskus zeigt Solidarität mit Terroropfern

Papst Franziskus zeigte sich solidarisch mit den Opfern des Terroranschlags in Istanbul. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte er: „Ich bin der Gemeinde der Kirche von Santa Maria in Sariyer in Istanbul nahe, die während der Sonntagsmesse einen bewaffneten Anschlag erlebte, bei dem ein Mensch getötet und mehrere verletzt wurden.“

Die Türkei ist zu mehr als 99 Prozent muslimisch. Mehr als 180.000 Christen leben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge noch im Land.

afp/kna/dpa