Bad Tabarz. Neben der Entwicklung einer Mobilitätslösung für den Inselsberg wird auch über Veränderungen auf dem Plateau nachgedacht

Der Inselsberg wird ein anderes Aussehen erhalten. Das Wie und Wann ist aber noch offen, an Planungen wird jedoch schon intensiv gearbeitet. Und so sind die Bürger der Inselsberg-Kommunen Bad Tabarz, Waltershausen und Brotterdode/Trusetal über Vorhaben, Ziele und eventuelle Zeitpläne informiert wurden. „Wichtig ist, sie mitzunehmen und einzubinden“, so Bürgermeister David Ortmann (SPD) aus Bad Tabarz.

Fördervoranfrage für Seilbahn ist gestellt

Derzeit läuft bei der Thüringer Aufbaubank eine Fördervoranfrage für die Planung einer Seil- oder Bergbahn als Mobilitätslösung für die künftige Erreichbarkeit des Plateaus, die derzeit vor allem über eine bucklige Straße erfolgt. Dabei werden zwei mögliche Trassenverläufe ins Spiel gebracht: eine Bergbahn vom Parkplatz Grenzwiese bis zum Inselsberg-Plateau oder ein Verlauf von der Talstation zur Bergstation des derzeitigen Skiliftes Großer Inselsberg. Der Gipfel hat eine Höhe von 916 Metern, er gilt mit jährlich 120.000 Besuchern als Touristenmagnet.

Darüber hinaus befinden sich die Kommunen im intensiven Austausch mit dem Thüringer Wirtschaftsministerium und der Deutschen Funkturm GmbH. Ziel ist die stärkere Nutzung der bestehenden Gebäude. Demnach soll der runde Funkturm mittelfristig in eine touristische Nutzung überführt werden. „Angedacht ist, die oberen vier der insgesamt 12 Etagen für ein 360-Grad-Panorama einzuglasen“, so Ortmann. Er zeigt sich auch darüber erfreut, dass bei einem Termin im Bundeskanzleramt Staatsminister und Ost-Beauftragter Carsten Schneider (SPD) einen Besuch vor Ort zugesagt hat.

Projekt nicht schnell umsetzbar

Ortmann warnt allerdings davor, mit Macht aufs Tempo zu drücken. „In der Anfangsphase ist es wichtig, mehr nachzudenken und abzuwägen, um sich am Ende nicht über Fehler und Kostenexplosionen zu ärgern.“ Für Ortmann wird das gesamte Inselsberg-Projekt auf keinen Fall vor 2030 beendet sein.

Problematische Eigentumsverhältnisse

Die Politik dürfe sich dabei nicht hetzen lassen, „es ist schließlich eine visionäre Aufgabe, bei der Sensibilität gefragt ist.“ Als problematisch haben sich in der Vergangenheit immer wieder die Eigentumsverhältnisse erwiesen. 80 Prozent des Geländes gelten als Privatbesitz. Den Rest teilen sich drei Gemeinden und zwei Landkreise, wodurch es auf dem Plateau auch drei Postleitzahlen gibt.

Touristenmagnet mit 120.000 Besuchern

Auf dem Berg soll der Natur mehr Raum gegeben werden, ohne mit der Tradition zu brechen. „ Wir möchten sanft einen touristischen Mehrwert schaffen“, so David Ortmann. Das bedeutet: keine Buden, keine Riesenhotels, keine Karussells. Und wichtig sei, das gesamte Vorhaben als Gemeinschaftsprojekt zu betrachten, von einigen Landkreisen, mehreren Kommunen und vielen Einwohnern.