Jena. Der Naturschutzbund registriert inzwischen fast 150 Brutpaare im Freistaat.

Weit mehr als die Hälfte der Brutreviere von Weißstörchen in Thüringen sind bereits besetzt. Wie der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) am Montag in Jena mitteilte, kehren die Großvögel aus ihren Winterquartieren klimabedingt immer früher zurück. Da bei kühler Witterung die Horste nicht immer besetzt seien, könne die genaue Anzahl der bisherigen Ankömmlinge aber nicht mit Sicherheit angegeben werden.

Die ersten Störche sind demnach in diesem Jahr bereits Anfang Januar beobachtet worden. Mit dem einsetzenden Frost seien dann einige Störche wieder in Richtung Süden verschwunden. Noch vor Jahrzehnten habe Meister Adebar sein Sommerquartier erst zwischen Mitte März und Anfang Mai besetzt, hieß es.

Bis zu 15 Weißstörche hätten zudem im Freistaat überwintert, was inzwischen keine Seltenheit sei. Laut dem Nabu stellt milder Frost für die überwinternden Weißstörche kein Problem dar. Voraussetzung sei, dass die Tiere ausreichend Nahrung finden. Nur mit geschlossener Schneedecke komme die Art nicht gut zurecht. Dennoch sei in Thüringen noch kein Storch im Winter verhungert.

Problematisch sei die Ernährung an großflächigen Kompostieranlagen. Dort fänden die Störche zwar Kleinsäuger und viele Insekten, würden aber auch ungenießbare Reststoffe wie Gummiringe und Kunststofffäden fressen. Dies habe bereits mehrfach zu Todesfällen geführt.

Verbreitungsschwerpunkte des Weißstorches in Thüringen sind das Werratal zwischen Meiningen und Creuzburg im nördlichen Wartburgkreis sowie das Thüringer Becken nördlich von Erfurt. 2023 wurden 146 Brutpaare gezählt, 23 mehr als im Vorjahr.