Erfurt. Eigentlich sollten 575 Verwaltungsdienstleistungen bis Ende 2022 online angeboten werden. Dieses Ziel wurde krachend verfehlt. Und so richtig voran kam Thüringen zuletzt nicht - bis auf eine Kommune.

Bei der Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen kommt Thüringen nur langsam voran. Das meldete die Deutsche Presse-Agentur am Montag. Mit Stand März war für 214 Dienstleistungen flächendeckend kein Gang zum Amt mehr nötig, wie aus einer Übersicht des Bundesinnenministeriums hervorgeht. Das waren 20 mehr als ein halbes Jahr zuvor. Ursprünglich hatte die Bundesregierung bis Ende 2022 das Ziel gesetzt, 575 Verwaltungsdienstleistungen online anzubieten. Dieses Ziel wird auch bundesweit klar verfehlt.

Thüringen befindet sich aber nach wie vor in der Spitzengruppe. Höher war die Zahl der angebotenen Dienstleistungen mit jeweils um die 250 nur in Bayern, Hessen und Hamburg, wie aus der Übersicht weiter hervorgeht. Bundesweit flächendeckend sind derzeit 155 Onlinedienste verfügbar, dazu kommen jeweils landesweite Lösungen.

Nur eine Kommune bietet 53 Leistungen online an

Auch einzelne Kommunen können solche Dienste anbieten. So waren im März 53 Leistungen in mindestens einer Thüringer Kommune verfügbar. Besonders weit vorn war demnach Weimar, wo 28 Angebote kreisweit umgesetzt wurden. In Sonneberg, Hildburghausen, Saalfeld-Rudolstadt, Greiz, Gotha und Schmalkalden-Meiningen war es jeweils nur ein Angebot.

In Thüringen ist der Übersicht des Bundesinnenministeriums zufolge etwa die Beantragung von Elterngeld, von Bauvorbescheiden und Baugenehmigungen oder von Aufenthaltstiteln überall über das Internet möglich. Für den Personalausweis, den Führerschein oder die Eheschließung bleibt im Vergleich zu manch anderen Bundesländern bis auf einzelne Landkreise überall im Freistaat der Weg zum Amt nötig.

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