Erfurt. Im Erfurter Andreasried werden Szenen für den Kinofilm „Madison“ gedreht. Die deutsch-österreichische Produktion erscheint 2020.

„Absolute Ruhe, bitte. Wir drehen!“ Die klare Ansage hallt über die traditionsreiche Erfurter Radrennbahn, danach zwitschern nur noch die Vögel und man hört das Summen der Reifen, die über die Betonpiste rollen. Über der Bahn schwebt – wie von Geisterhand bewegt – eine mobile Kamera über die Radsportler hinweg.

Das Oval im Andreasried, wo sonst die Thüringer Talente trainieren und die Steher um Siege kämpfen, ist Kulisse für den Film „Madison“, der im kommenden Jahr in die Kinos kommt und danach zuerst im Kika ausgestrahlt wird. Unterstützt wird die Produktion unter anderem von der Initiative „Der besondere Kinderfilm“. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 13 Jahre alte Madison, die von Nachwuchsdarstellerin Felice Ahrens gespielt wird. Für sie bedeutet der Radsport alles, weshalb sie auch unbedingt ihrem Vater als Radprofi nacheifern will. Verkörpert wird er von Schauspieler Florian Lukas, der aus Produktionen wie Good Bye, Lenin oder der ARD-Serie „Weissensee“ bekannt ist. Als Madisons Mutter steht bei dem 90 Minuten langen Kinofilm Maxi Warwel, bekannt aus „Fack ju Göthe 2“, vor der Kamera. Die Regie führt Kim Strobl.

Bei der deutsch-österreichischen Co-Produktion fiel gestern in einer Szene auch für die Erfurter Bahnrad-Weltmeisterin Pauline Grabosch (21) die Klappe, die sich selbst spielt und dabei als Vorbild für die Radsport-Talente fungiert. 20 junge Sportler vom RSC Turbine Erfurt, den Löwen aus Weimar und des SSV Gera agierten dabei als Komparsen. „Das war mal eine interessante Abwechslung für die Athleten“, sagte Trainer Manfred Wandersleb.

Gedreht wird der Film nicht nur in Thüringen, sondern auch in Tirol und Bayern, wo am 7. Mai die erste Klappe fiel. Auf der Erfurter Radrennbahn stauten sich gestern die Lkw, in denen die Technik wie Mikrofone und Kameras verpackt waren. „Ich finde sehr gut, dass bei diesem Film einmal auch der Bahnradsport so in den Mittelpunkt gerückt wird“, sagte Weltmeisterin Grabosch.