Nordhausen. Gerichtsbericht Angeklagter gesteht umfassend. Er bekommt ein Jahr und acht Monate

Ihm tue es leid, was er getan habe und er hoffe, dass er sein Leben nun in den Griff bekommt. Diese Worte richtete Tomasz B. kurz vor der Urteilsverkündung gegen ihn an die Richterin des Nordhäuser Amtsgerichts. Vor diesem musste sich der gebürtige Pole jetzt wegen gemeinschaftlich begangenen Diebstahls verantworten.

Konkret wurde ihm vorgeworfen, in der Nacht zum 16. Januar 2019 mit Unbekannten einen Audi SQ6 im Wert von 50.000 Euro in Urbach gestohlen zu haben. Mit dem Auto, an dem die amtlichen Erfurter Kennzeichen gegen Schweizer Nummernschilder ausgetauscht wurden, machte sich der Angeklagte anschließend über die A 38 auf den Weg nach Polen. Bei Querfurt in Richtung Leipzig verfolgte dann eine Polizeistreife den dunklen Audi, nachdem bekannt wurde, dass in dieser Nacht gleich zwei Audi in Nordhausen gestohlen worden waren. „Nachdem er uns bemerkte, gab er Gas“, schilderte ein Beamter, der damals Dienst hatte, vor Gericht. Sie verfolgten den Audi bis zur Anschlussstelle Merseburg-Nord, wo der Fahrer abfuhr, aus dem Fahrzeug sprang und in Richtung eines Feldes rannte, wo er dann auch festgenommen werden konnte.

Tomasz B., der derzeit in Untersuchungshaft sitzt, war geständig. Er gab jedoch an, dass er von zwei Ostdeutschen im polnischen Zgorzelec nahe Görlitz, die sich ihm als Mischa und Sascha vorstellten, zu der Tat gezwungen wurde. Hintergrund war seinen Angaben zufolge ein missglückter Autodiebstahl, für die Tomasz B. seine Strafe absaß. Das Gericht sah seine Schuld dennoch als erwiesen an. Der 35-Jährige wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt. Zudem muss er die Kosten für das Verfahren tragen. Tomasz B. akzeptierte das Urteil.