Bad Langensalza. An heißen Sommertagen sind Badeseen beliebte Orte. Blaualgenschwärme können das Badevergnügen aber trüben. In Thüringen kommt dies aus Sicht von Gesundheitsbehörden zum Glück nur selten vor.

In Thüringen sind Blaualgen in Badeseen nach Beobachtungen des Landesamtes für Verbraucherschutz in diesem Jahr früher aufgetreten als in vergangenen Jahren. Teilweise war dies schon kurz nach Beginn der Badesaison Mitte Mai der Fall, wie die Behörde der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Üblicherweise komme es erst in der Mitte oder gegen Ende der Badesaison zu größeren Konzentrationen in Badegewässern. Insgesamt halte sich der Blaualgenbefall in Thüringen in dieser Saison bislang allerdings in Grenzen. Betroffen waren laut Behörde fünf Gewässer, eines weniger als 2018.

Nur ein Badesee, das Strandbad Breitungen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen), musste dem Landesamt zufolge wegen Blaualgenbefalls zeitweilig gesperrt werden. Dort waren die in der Fachsprache Cyanobakterien genannten Blaualgen zu Saisonbeginn aufgetreten. Der Badebetrieb startete deshalb erst nach Verbesserung der Situation in der letzten Juniwoche. An anderen Seen, dem Stausee Albersdorf (Landkreis Greiz), dem Frauensee im Wartburgkreis und dem Strandbad Schleichersee Jena, stellten die Gesundheitsämter zeitweise Warnschilder auf.

In der Regel führen zu viele Nährstoffe in Seen zur Bildung von Blaualgen im Wasser, vor allem in Verbindung mit hohen Temperaturen. Die Nährstoffe gelangen oft durch intensive Düngung in der Landwirtschaft in die Gewässer. Einige Blaualgen-Arten sondern für Menschen giftige Stoffe (Toxine) ab. Das Verschlucken des Wassers kann deshalb zu Durchfall und Erbrechen führen. Insbesondere Kleinkindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem raten Behörden vom Baden in befallenen Seen ab.

In Thüringen gibt es 30 Badeseen. Die Gesundheitsämter überwachen sie während der Badesaison. Sie entnehmen mindestens einmal im Monat Wasserproben und untersuchen sie auf Blaualgen, ebenso auf Darmbakterien und Parasiten von Vögeln. Wegen Darmbakterien im Wasser galt für den Bergsee Ratscher laut Landesamt Ende Mai kurzzeitig ein Badeverbot, das aber rasch wieder aufgehoben werden konnte.