Gotha/Jena. Hat die Thüringer Bratwurst als Nationalgericht ausgedient? Die Roulade scheint immer beliebter zu werden. Doch eines bleibt: Egal, welches Fleisch - Klöße gehören auf des Thüringers Teller.

Die Thüringer Küche muss ein Markenzeichen sein – weit über die Grenzen des Freistaats hinaus. Das sei noch nicht der Fall, so die Meinung eines Lesers, der sich an der Diskussion beteiligt, ob Thüringen ein neues Nationalgericht benötigt.

Die Bratwurst sei zwar gut, aber ein Essen für den schnellen Hunger zwischendurch, sagt Olaf Seibicke. Der Hoteldirektor vom „Lindenhof“ in Gotha plädiert deshalb dafür, dass Klöße mit Roulade überall angeboten werden, im Luxushotel genauso wie in der Dorfgaststätte.

„Um das Gastgewerbe in Thüringen zu stärken und Touristen anzulocken.“ Die Ansichten darüber gehen auseinander. Ein Nutzer der sozialen Plattform Facebook meint, dass er Bratwurst für „kein To Go-Produkt“ halte. Diese Ansicht teilt Dirk Ellinger, Chef des Thüringer Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga. Er sagt: „Es gibt da ja verrückte Gerichte, beispielsweise auch Bratwurst mit Sushi.“

Michaela Jahn vom Jenaer Hotel und Restaurant „Zur Noll“ findet die Rouladen-Idee gut, „auch wenn wir die Bratwurst nie vergessen dürfen.“ Aber sie störe immer wieder, dass dieses Gericht nicht geschützt sei und auch Hunderte Kilometer weit weg als Thüringer Gericht gepriesen werden kann. Die Gastronomie im Freistaat hätte jedenfalls eine Aufwertung verdient. Eine Facebook-Nutzerin findet den Gedanken von Olaf Seibicke ebenfalls Klasse. „Für die Füllungen der Rouladen gibt es ja unzählige Möglichkeiten.“ Und ergänzend schreibt jemand: „Wer frische, heimische und hausgemachte Speisen serviert, lockt Gäste an.“ Vielleicht mit einer völlig neuen Variation? „Eine Thüringer Bratwurst-Roulade“, lautet ein Vorschlag.

Völlig einig sind sich Hoteliers, Gastronomen und Leser darin, dass Klöße in Verbindung mit Thüringen ein Muss sind. Am besten natürlich selbst gemacht.

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