Für „Love, Peace and Happiness“ wirbt das Hamburger Frühstückscafé „Moki’s Goodies“ im Internet. Kinder gehören für die Inhaberin aber nicht zum Konzept von „Liebe, Frieden und Glück“ – denn Gäste ...

Für „Love, Peace and Happiness“ wirbt das Hamburger Frühstückscafé „Moki’s Goodies“ im Internet. Kinder gehören für die Inhaberin aber nicht zum Konzept von „Liebe, Frieden und Glück“ – denn Gäste unter sechs sind unerwünscht.

Diese Firmenphilosophie sorgt gerade für mächtig Diskussionen. Die sind so hochgekocht, dass für ein Schlagwort im Netz sogar Richard Nixons Watergate-Affäre als Namengeber herhalten muss: „Schnullergate“ wird die Debatte bezeichnet, die dummerweise von den eigentlichen Problemen aktueller Familienpolitik ablenkt: Unserem allzu bürokratischen Umgang mit Kindern.

Nach Beispielen muss mein eigener Nachwuchs später nicht lange suchen: Meiner Sammelleidenschaft sei dank, wird das Kind mit 18 Jahren eine kleine Kiste voll Erinnerungen überreicht bekommen. Mit dem ersten Foto etwa oder Milchzähnen, die nicht dem Staubsauger zum Opfer gefallen sind...

Ganz sicher aber werde ich den ersten Brief an das Kind bewahren – in der Hoffnung, später darüber schmunzeln zu können. Enthält der doch keine liebe Begrüßung des Bundes für den neuen Erdenbürger. Sondern die prompt zugeteilte Steuernummer! Zum Vergleich: Städte wie Jena buhlen mit Begrüßungsprämien um junge Menschen, die ihren Hauptwohnsitz dorthin verlagern. Vom Staat gibt es nicht einmal ein warmes Wort für jene, die der Demografie entgegenwirken. Wer dann noch Familienverbänden über geschummelte Fördermilliarden lauscht und selbst einmal einen Seiten langen Elterngeldantrag ausfüllen darf, dem kann bange werden mit Blick in die Zukunft.

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