Buga 2021 in Erfurt: Spatenstich im Nordpark erfolgt - Finanzamt verbietet Plakate
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Erfurt. Die ersten beiden Bauabschnitte für die Umgestaltung beginnen. Ärger gab es unterdessen mit dem Finanzamt wegen der Plakatierung der Buga-Litfaßsäulen.
Bevor irgendetwas Offizielles vollzogen wurde, war Montagvormittag Getuschel und Köpfeschütteln angesagt. Gesprächsthema: die Buga-Litfaßsäulen.
Etwa 30 an der Zahl, sollten sie dem interessierten Bürger eigentlich Aufschluss zuteil werden lassen, was an dem Punkt, an dem die jeweilige Säule platziert wurde, gerade im Entstehen ist. Bislang kann aber nur eine die ihr zugedachte Funktion erfüllen. Alle anderen präsentieren sich jungfräulich und unbeklebt. Und das, obwohl die Arbeiten an der Umgestaltung des grünen Bandes im Norden der Stadt schon eine ganze Weile laufen. Das hat einen Grund. Name: Finanzamt Erfurt. Denn das hat sein Veto eingelegt. Gegen die bereits fertigen Druckwerke, die auf die Litfaßsäulen geklebt werden sollen. Das Buga-Logo soll weg.
Begründung: mit ihm dürfe nur für die direkten Ausstellungsflächen, also Ega und Petersberg geworben werden. Alles andere erbringt keine Einnahmen und ist damit nicht berechtigt, das Logo zu verwenden, so die Diktion der Finanzbürokraten. Nun hat man sich auf den neuen Postern auf ein kleines Logo, verschämt irgendwo am Rand platziert, verständigt. Und die Säulen können nun beklebt werden.
Unterdessen haben die Umbauten für die große Treppenanlage, in deren Vorfeld es so viel erhitzte Diskussionen ob der Fällung von großen alten Bäumen gab, begonnen. Ein barrierefreier Weg entsteht, breiter als vorher. Zickzack-ähnlich angelegt, offiziell: in Serpentinenform. Um einen Höhenunterschied von 22 Metern zu überwinden.
Umgestalteter Nordpark als Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung
Insgesamt ist ein etwa fünf Kilometer langes grünes Band im Entstehen, das künftig die Innenstadt mit Gispersleben verbindet. Ein 60 Hektar großer Landschaftspark ist geplant. Mit einer Vielzahl an Möglichkeiten für Sport und Spiel. Es entstehen ab September im östlichen Bereich, also auf der anderen Seite der Auenstraße, ein Spielplatz, ein Multifunktionssportfeld, ein Skaterpark. Dazu viele Flächen zur Erholung. Die Pläne eines Volksparks des verdienstvollen Gartenbaudirektors Max Bromme aus dem Jahr 1919 sollen dann noch deutlicher hervortreten, als bislang. Am Montag wurde das gesamte westliche Areal mit Bauzäunen abgeriegelt. Der Zugang zum Park ist dann nur noch aus Richtung Baumerstraße über die so genannte Oskartreppe möglich.
"Jetzt geht‘s endlich los nach den vielen Emotionen der letzten Wochen und Monate", zeigte sich Alexander Hilge, der für die Buga zuständige Beigeordnete, erleichtert. Der umgestaltete Nordpark werde ein Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung, ergänzte Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Zu den Grünanlagen im Norden hätten 70.000 bis 80.000 Einwohner, die in dieser Gegend lebten, eine enge Beziehung. Die 23 Monate bis zur Buga, in denen gebaggert, gebaut und gepflanzt werde, würden Erfurt noch lebenwerter machen.
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