Weimar. Frauen weisen laut Studien andere Führungseigenschaften auf als Männer. Das zeigt sich vor allem bei der Mitarbeitermotivation

In Zeiten von Fachkräftemangel ist es für Unternehmen besonders wichtig, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur zu gewinnen, sondern auch möglichst gut an das Unternehmen zu binden. Diese gelingt offenbar weiblichen Führungskräften besonders gut. Dieser Schluss lässt sich aus einigen Studien ziehen, die die stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Haase-Lerch für diese Zeitung in den Blick genommen hat. „Grundsätzlich ähneln sich die Führungsstile beider Geschlechter in weiten Teilen. Unterschiede zeigen sich bei den jeweiligen Prioritäten. So legen Frauen mehr Wert auf zufriedene Kunden und Mitarbeiter, während Männer eher auf Finanzen und Investitionen achten“, erklärt die Fachfrau für Standortpolitik.

„Fast alle Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Frauen andere Führungseigenschaften aufweisen als Männer“, stellt Haase-Lerch fest. Deutlich werde dies vor allem bei der Mitarbeitermotivation: „Wenn der Senior Manager eine Frau ist, fällt die Belohnung der Mitarbeiter anders aus als bei einem Mann. Frauen binden ihre Mitarbeiter über Strategien, die deren Situation im Beruf verbessern, während Männer eher auf Statussymbole und finanzielle Vergütung setzen“, so Haase-Lerch zum unterschiedlichen Vorgehen.

Zudem sei weiteren Analysen zu entnehmen, dass Unternehmen mit Frauen in Führungspositionen erfolgreicher seien. Das spricht für gemischte Teams an den Spitzen. So fand zum Beispiel die Unternehmensberatung McKinsey in ihrer Studie „Women Matter“ über weibliche Führungskräfte heraus, dass Firmen mit einem hohen Frauenanteil im Vorstand um 48 Prozent höhere Gewinne (vor Zinsen und Steuern) erwirtschaften als der Branchendurchschnitt.

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