Erfurt. Durch Hamsterkäufe können Kaufhallen weniger abgeben, das trifft vor allem die, die Hilfe benötigen. „Thüringen hilft“ will Tafeln unterstützen.

Weil die, die es sich leisten können, in den Kaufhallen die Regale leer kaufen, bekommen die, die Hilfe benötigen, weniger zu essen: Den Thüringer Tafeln gehen die Lebensmittel aus. Einige mussten schon schließen.

„Weil die Regale leer sind, können die Kaufhallen nichts mehr weitergeben“, erklärt Marco Modrow von der Weimarer Tafel. Vor allem Frischware wie Käse, Wurst und Joghurt sowie Obst und Gemüse ist kaum noch dabei. Auch in Gera spitzt sich die Lage zu: „Es wird knapp“, sagt Giselda Schädlich von der dortigen Tafel, die monatlich rund 3000 Bedürftige versorgt.

Auch in vielen anderen Einrichtungen ist die Lage ernst. Deshalb will „Thüringen hilft“, die Spendenaktion von TA, OTZ und Diakonie Mitteldeutschland, die Tafeln mit jeweils bis zu 3000 Euro unterstützen, um Lebensmittel oder Gutscheine kaufen zu können, die an Bedürftige verteilt werden, erklärt Andreas Hesse von der Diakonie. „Auch Bringedienste für Menschen, die das Haus nicht verlassen können oder dürfen, könnten so organisiert werden.“

Die Tafeln in Mühlhausen, Ilmenau, Erfurt, Weimar und Blankenhain haben schon Bedarf angemeldet, auch die Einrichtungen in Jena, Arnstadt und Altenburg haben großes Interesse. „Die Corona-Krise trifft uns alle schwer, aber arme Menschen sind besonders betroffen. Sie haben meist keine Möglichkeit, Vorräte anzulegen“, erklärt Oberkirchenrat Christoph Stolte, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland. „Arme Menschen haben häufig erhöhte gesundheitliche Risiken. Und sie sind auf Unterstützung angewiesen“, mahnt Stolte weiter.

Wer helfen möchte: Das Spendenkonto lautet DE89 8205 1000 0125 0222 20. Empfänger: Diakonie Mitteldeutschland. Für eine Spendenquittung bitte unter Verwendungszweck die Anschrift angeben. Die Tafeln melden sich bitte unter hesse@diakonie-ekm.de

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